EMP Persistence Tour 2013 - 10.01.2013 - Berlin, Huxleys

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EMP Persistence Tour 2013 - 10.01.2013 - Berlin, Huxleys

06.02.2013 - Dass sich die EMP Persistence Tour nicht mit halben Sachen zufrieden gibt sollte bekannt sein. Alljährlich wird die Créme de la Créme der Hardcore-Szene ins Boot geholt um die Metropolen Europas in Schutt und Asche zu zerlegen. Da wollte man auch im jungen 2013 keine Ausnahme machen, so hat man sich wieder große Namen für die 11 Termine geleistet.

Der Auftakt der Tour war in diesem Jahr in Berlin, wobei die Venue kurzfristig vom Astra ins Huxley’s verlegt wurde. Für den Zuschauer sollte das zunächst keinen Unterschied machen, außer den Zielort um ca. 6 km zu korrigieren. Also die Sachen gepackt und auf nach Kreuzberg.

Nachdem „Acacia Strain“ den Abend eröffnen durften (habe ich leider verpasst), stand schon der erste etwas größere Name, in Form von „Neaera“, auf der Bühne. Noch konnte man sich relativ leicht durch die Halle bewegen, da nicht jeder Konzertbesucher von Beginn an in der Halle war. Viele standen noch vorm Eingang, oder an den Merchständen.

Mit „Stick To Your Guns“ füllte sich der Bereich vor der Bühne doch rasch und der erste Circle Pit ließ nicht lang auf sich warten. Die Kalifornier, die mittlerweile schon seit 10 Jahren auf der Bühne stehen, heizten dem Berliner Publikum schon sehr gut ein. Natürlich durften da die Songs vom aktuellen Album „Diamonds“ wie „Against Them All“ nicht fehlen. Die Jungs sind auf jeden Fall live sehr zu empfehlen.
Es folgten „H2O“, die unter „Empire State of Mind“ (Alicia Keys & Jay-Z) und „New York, New York“ (Frank Sinatra) die Bühne betraten. Dass die Härte der Vorgängerbands nicht ganz gehalten werden konnte, war schon vorher absehbar, geht es doch bei den Jungs etwas „ruhiger“ zu. Nichts desto trotz konnte das Publikum sofort mitgerissen werden. Sänger Toby Morse genoss auf jeden Fall das Bad in der Menge und war vermutlich genauso oft auf, als auch vor der Bühne zu finden.

Nach einer sehr kurzen Umbaupause standen die Hardcore-Urgesteine von „Agnostic Front“ auf der Bühne. Als Roger Miret mit „For My Family“ die Show eröffnete, war die Sause dann im vollen Gange. Viele Bands spielen auf derartigen Gigs vornehmlich den aktuellen Langspieler runter, doch AF gelang eine sehr gute Mischung aus ihrer 30-jährigen Bandhistorie. So fanden Songs wie „Crucified“ und „Gotta go“ problemlos Platz neben „Police State“ oder „A Mi Manera“. Auch Jamey Jasta von „Hatebreed“ ließ es sich nicht nehmen, ein Stück gesanglich zu unterstützen. Mit „Blitzkrieg Bop“ zollte man den Ramones noch ein wenig Tribut bevor es von der Bühne ging. Die alten Männer wissen auf jeden Fall immer noch wie man feiert!

Etwas jünger, jedoch noch ein wenig lauter, sollte es um die Herren des besagten Herrn Jasta bestellt sein. Wäre dies ein Fußballspiel gewesen, könnte man sagen: „Hatebreed“ sind verdammt gut aus der Kabine gekommen und wussten von der ersten Minute an, was sie zu tun haben. Nachdem mit „To The Treshold“ eröffnete wurde, ging es sofort mit der aktuellen Single „Put It To The Torch“ weiter (Wer den Song noch nicht kennt, sollte sich übrigens das Video dazu anschauen – sowohl musikalisch als auch optisch 'ne ganz große Nummer). Überraschenderweise ging es, ähnlich wie bei AF, quer durch die Bandgeschichte. Überraschend deswegen, da wenige Tage später ja das neue Album „The Diviniy Of Purpose“ in die Läden kommen sollte, aber vermutlich wollten man den Fans zunächst gönnen, die Platte in Ruhe rein zu hören. Ob das Publikum weniger zu den neuen Songs gefeiert hätte ist fraglich, jedoch hätte es schwer MEHR feiern können. So wurde sich dann, nach einer ausgiebigen Show, mit „Destroy Everything“ von der Hauptstadt verabschiedet.

Ein sehr gelungener Abend mit einer wirklich sehr guten musikalischen Mischung. Schwer zu sagen, welche Bands der Szene in den kommenden Jahren das Niveau der Persistence Tour halten, oder sogar toppen können. Ich bin sehr gespannt. (dib)

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