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07.03.2012 - Ich kann die Vorfreude, die ich vor diesem Konzert hatte, kaum beschreiben. Meine Hardcore-Helden spielen in meiner Heimatstadt und dieses Mal sollte Alles stimmen. Ich muss dazu kurz ausholen: Bereits in der Grundschule bekam ich meine ersten Agnostic Front Kassetten von meinem Onkel und somit ist AF die Band, die ich am längstem aktiv verfolge. Und natürlich haben meine Klassenkameraden diese Musik früher gehasst, und ich gerade deswegen geliebt. Ich war damals halt schon irgendwie anders.
Jedenfalls sollte ich die Jungs über die Jahre wieder und wieder verpassen. Spielten sie auf Festivals, war ich gerade auf anderen Festivals. Dann sollte ich sie 2010 eigentlich gleich zwei Mal innerhalb einer Woche sehen, jedoch wurde erst das Konzert in Magdeburg abgesagt und dann der Auftritt auf dem Vainstream in Münster vorverlegt. Somit beide Male wieder verpasst. Als ich dann kürzlich die Nachricht vernahm, dass die Herren eine ausgiebige Tour zum 30-jährigen Bandbestehen bestreiten wollen war ich voller Hoffnung, dass es dieses Mal zum Aufeinandertreffen kommt. Und ja!
Schauplatz sollte (wie relativ häufig in Magdeburg) die Factory sein. Sehr pünktlich angekommen erfuhr ich vom Barmann, dass alles noch sehr (!) lang dauern sollte. Als dann endlich, weit nach 21.00Uhr, Naysayer die Bühne betraten, sollte sich der Laden auch immer mehr füllen. Die Jungs haben satt einen ausgepackt, auch wenn das Publikum noch nicht richtig warm werden wollte. Die Bierpreise sind sicherlich nicht ganz unschuldig daran. So nach und nach kamen die Künstler und das Publikum dann aber doch in Fahrt. Death by Stereo haben dabei klar den Schritt nach vorn gemacht und holten suchten sichtlich die Publikumsnähe. So spielte sich ein großer Teil der Performance direkt im Publikum oder auf der Bar ab. Der Laden begann zu kochen.
Dann war es endlich soweit und Roger Miret, samt Kollegen, sollte die Bühne entern. Die Masse, schnell direkt vor der Bühne versammelt, ließ jegliche Scheu verschwinden und feierte Alles ab. Dabei war es total egal ob auf der Bühne Klassiker rausgehauen wurden wie der Opener „The Eliminator“ oder die frischen Songs wie „My Life my Way“. Es war großartig. Natürlich war die Masse bei „For my Family“ dann kaum noch zu halten. Dass Vinnie Stigma, seines Zeichens alter Mann und Gitarrist der Band, mir dann noch auf die Schulter klopfte, vermutlich weil ich sogar im Pressegraben gut abgefeiert habe, machte bereits die ersten 20 Minuten zu einem großartigem Abend.
Zwar wurden dann zunächst neuere Songs gespielt wie „Now and Forever“ oder „A mi manera“ aber die Party sollte keinen Abriss nehmen. Zumal darauf direkt „Gotta Go“ auf das Volk losgelassen wurde und spätestens da gab es kein Halten mehr und das Publikum stürmte mehr und mehr die Bühne. In den Zugaben gab es dann noch Coverversionen wie „Blitzkrieg Bop“ auf die Ohren und schnell war mit „Blind Justice“ auch schon der letzte Songs des Abends erreicht.
Schade, dass es so kurz war aber ich bin jetzt noch begeistert, was ich an diesem Abend erleben durfte! Großartig! Eine kleine Anekdote möchte ich zum Abschluss erwähnen: Meine kleine Cousine, die Tochter meines eingangs erwähnten Onkels, feiert gerade ihre ersten Agnostic Front Songs. Sie ist gerade in der Grundschule. Ich glaube zum 40-jährigen Bandbestehen nehm ich sie dann mit. (dib)