Taxgas

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Taxgas

Redaktion: Stellt Euch bitte kurz vor.

Basti: Ich bin der Basti. Ich spiele Gitarre und singe.

Jens: Jens. Ich spiele Baß und mache den Backgroundgesang.

Tolga: Ja, Servus. Ich bin der Tolga. Schlagzeuger und ich freue mich.

Redaktion: Wie ist Euer Bandname entstanden?

Basti: Es ist ja ursprünglich so gewesen, daß wir früher eine englischsingende Grunge-Band waren. Es waren schon sehr viel eigene Songs dabei, aber ein bißchen haben wir auch gecovert. Es ging halt alles so ein bißchen Richtung Nirvana. Ich habe früher auch sehr gerne Rockabilly gehört und aus der Country Szene kam ich auch ein bißchen und ich wollte dann einen Bandnamen haben, der irgendwie was mit -l, Kentucky, Tennessee zu tun hat. Und deswegen habe ich mir "Taxgas" überlegt.

Redaktion: Und Eure Musikalischen Vorbilder oder Einflüsse...?

Basti: Zu beginn vor allem Nirvana. Die Band hat mir auch gezeigt, daß man kein Ober-Gitarrenchecker sein muß, um gute Musik machen zu können. Das war halt das Witzige daran. Ich habe halt gesehen, daß die einfache Riffs machen und da kam mir auch das Bewußtsein, daß man mit Stimme und Text viel machen kann und man nicht so sehr der große Gitarrist sein muß. Zu den Deutschen Texten muß ich sagen, daß Selig dafür gesorgt hat, daß wir mittlerweile auf deutsche Texte setzen. Vorher gab es schon so Die Toten Hosen oder Die Ärzte, so Punk Scheiße halt. Und immer wenn man deutsche Texte hatte, klang es irgendwie nach den Ärzten. Bei Selig habe ich das erste Mal gemerkt, daß man auch auf deutsch singen kann, ohne wie die Ärzte zu klingen. Das war so das "Aha-Erlebnis" für mich, wo ich mir sagte, daß ich es mal probiere.

Redaktion: Wo würdet Ihr Euren Stil heute einordnen?

Jens: Schon so Richtung Selig. Ein bißchen hintergründige Texte, nicht ganz direkt ausgedrückt, sondern eine Nachricht, die ein bißchen philosophisch dargestellt ist.

Basti: Ich bin jetzt kein Fan davon, wie bei Blumfeld zum Beispiel, wo man dann bei den Texten keinen Plan hat, was er damit jetzt eigentlich meint. Ich mache jetzt keine hochintelektuellen Texte, aber ich weiß schon wo es hin geht. Ich arbeite mit Schlagwörtern, die ich ganz bewußt einsetze, um dem Publikum auch ganz klar zu vermitteln, was ich sagen will - ohne großartig verwirren zu wollen. Es sind viele Songs ja auch einfach nur Geschichten ohne großartige Message. Die kann sich der Hörer selbst machen - ich gebe ihn die Story dazu.

Redaktion: Das ist auch gut so. Ihr erzählt Geschichten, die einen gewissen Unterhaltungswert haben - und der Hörer kann als Nebeneffekt sich dann das aus den Geschichten ziehen, was er braucht.

Basti: Genau.

Redaktion: Wie entstehen die Lieder bei Euch"

Jens: Der Basti bringt die Idee mit. Dann kommen Schlagzeug und Baß dazu. Wir machen die Musik und dann kommt der Text dazu - wenn am Anfang nur ein bißchen eine Idee da ist...

Basti: Ja das ist so, daß ich oft eine Idee habe und mit dieser dann im Proberaum ankomme und dann höre ich erst einmal, daß meine Band-Kollegen das so nicht haben wollen. Die tragen dann ihren Senf noch dazu bei, bringen noch ein paar Sachen mit ein...

Tolga: Der Basti bringt eine Grundidee und wir basteln dann alles zusammen.

Redaktion: Warum ausschließlich deutsche Texte?

Basti: Ja erst einmal bin ich der Ober-Englisch-Mongo. Es war immer ein Riesen Aufwand, englische Texte zu schreiben, um das zu sagen, was man sagen will. Und es geht halt auch mit deutschen Texten. Es war eine Riesen Erleichterung für mich und es ist halt einfach mein Ding.

Tolga: Eigentlich müßte man die Frage anders stellen. Wenn jemand deutsch spricht und englisch singt - da müßte man fragen, warum englische Texte? Keiner kann sich gescheit in Englisch ausdrücken...

Redaktion: Euch gibt es als Band seit 1995. Warum habt Ihr erst 2003 Euer erstes Demo heraus gebracht? Weil Ihr zuerst viel gecovert habt?

Basti: Nein. Covern war eigentlich nicht sehr lang unser Ding. Gut, wir haben mal Nirvana gecovert und "Ring of Fire" von Johnny Cash. Das waren so die einzigen Dinge, die wir so gecovert haben. Das war alles noch vor Jens seiner Zeit. Wir hatten damals viel Geschiß mit unserem Bassisten.

Redaktion: Ihr Beide seit auch von Beginn an mit dabei?

Basti: Ja. Wir sind ja auch Brüder. Wir haben sehr früh angefangen, Musik zu machen. 1995. Da hat Tolga noch Baß gespielt und ich muß schon sagen - da kam der Jens dazu und der hat uns schon einen guten Arschtritt gegeben.

Jens: Ich habe vorher schon in zwei anderen Bands gespielt und habe da schon ein bißchen mitbekommen, wie man das so machen muß mit Bewerben und so. Was die Organisation angeht, habe ich schon ein bißchen was an Erfahrung gehabt. Ich hab dann ein Studio angeleiert, was mir in Regensburg empfohlen wurde und dort haben wir dann unser erstes Demo aufgenommen.

Redaktion: Habt Ihr was neues in Planung?

Basti: Wir haben jede Menge Songs, die auch gut sind.

Redaktion: Auch schon live gespielt?

Basti: Ja.

Jens: Wir haben ca. zehn neue Songs, die wir eigentlich aufnehmen müßten, aber es ist halt immer ein zeitlicher- und finanzieller Akt.

Basti: Man muß dazu sagen, daß sich im Moment viel organisatorisches tut. Wir kriegen viele Mails von jungen Leuten, wie etwas mit uns machen wollen. Die wollen mal was hören von uns, wollen mit uns arbeiten usw. und deswegen warten wir noch ein bißchen, bevor wir selbst ins Studio gehen, viel Geld ausgeben... vielleicht ergibt sich ja was.

Redaktion: Wie ich so gesehen habe, habt Ihr ja schon einen gewissen Fankreis.

Basti: Ja, wir haben da ein paar Leute, die wirklich regelmäßig auf unsere Konzerte kommen. Man muß wirklich sagen, das sind treue Seelen. Die haben sich unsere Lieder auf ihre MP3 Player gehauen und gehen damit durch die Stadt! (Anm. d. Red.: Das Selbe mache ich auch. Auch wenn es sich nur um zwei Lieder handelt.)

Tolga: ...und die geben acht Euro für ein Konzert aus.

Basti: Das tut mir auch sehr leid.

Tolga: Und eine Flasche 0,33 l Bier kostet...

Basti: Drei Euro! Alter Schwede!

Tolga: Da kriegst Du ne halbe Taxgas CD für ein Bier.

Basti: Da zahlst Du acht Euro, holst Dir ein Bier, bist auf elf Euro und dann noch eine CD kaufen, dann bist Du bei 16 Euro - für eine Stunde Musik!

Redaktion: Jens hat schon in anderen Bands gespielt. Bei Euch war es dann so, daß Taxgas das erste Bandprojekt war?

Tolga: Bei mir war es ja so, daß ich angefangen habe, Musik zu machen, weil Basti es schon machte. Er hat mich damals dazu verleitet. Ich habe mit zwölf auch schon eine Band gehabt, die nicht der Rede wert ist. Aber wir waren schon gut.

Basti: Ja, ihr wart super!

Redaktion: Und in welchen Bands hast Du gespielt, Jens?

Jens: Die eine hieß "Cats eat Fish". Das war so eine Pop-Ska Band.

Tolga: Ich war auch noch in einer Band. Das war eine Coverband. Sushi hieß die. Wir waren richtig scheiße, aber wir haben beim Free And Easy gespielt.

Redaktion: Euer krassestes Live-Erlebnis?

Basti: Ich bin mal auf die Bühne gegangen und da haben welche mir eine Semmel (Anm. d. Red.: Respektive Brötchen, Weck, Schrippe,...) an den Kopf geworfen. Ich bin dann an den Tisch gegangen und habe denen gesagt, daß ich nach dem Gig wieder komme und einer von ihnen hat sich dann bei mir zu entschuldigen.

Redaktion: Haben es einer getan?

Basti: Nein, haben sie nicht, aber sie haben es bereut. (lacht) Nee, da war nichts. Aber ich fand das schon scheiße. Da geht man auf die Bühne und kriegt ne Semmel auf den Kopf.

Redaktion: So lange es nur eine Semmel ist...

Basti: Ja, heute eine Semmel, morgen eine Flasche.

Tolga: Zwar nicht live aber im Bandraum: Wir haben ja zwei Schlüssel dafür und manchmal ist es so, daß ich beim Bandraum auftauche, eine halbe Stunde warte, dann den Basti anrufe und merke, daß er immer noch schläft und ich umsonst dahin gefahren bin, weil der Basti ab und zu gerne Wodka trinkt. Das sind auch schlimme Erlebnisse.

Redaktion: Zuletzt gekaufter Tonträger?

Basti: Korn. Ich glaube einer der ersten - 1994 Baujahr.

Tolga: Geil. Dazu muß ich sagen, mit zwölf Jahren war ich mit einem Freund auf einem Korn Konzert, ich glaube es war das erste Korn Konzert in München, - im alten Backstage. Das war noch an der Donnersberger Brücke. Vor ca. 200 Leuten und ich als zwölf Jähriger war dabei und hab immer die Rasta Haare vom Gitarristen in die Fresse gekriegt. Und wenn der anfängt zu schwitzen, kriegt man einen ordentlichen Regen ab...

Jens: Ich hab mir zuletzt Placebo gekauft.

Redaktion: Das war's. Dankeschön!

Basti: Noch mehr fragen! Wir wär's mit Ali Kahn? Wir waren am Dienstag bei Ali Kahn.

Redaktion: Der mit der Lisa Fitz?

Tolga: Genau.

Basti: Alter Schwede war das üübel langweilig. Wir waren da zusammen mit ner Transe und einen alt-Rock'n'Roller. Die Transe... üübel! Ein ekelhafter Mensch. Und der alt-Rock'n'Roller. Und davor waren wir bei Radio Lora. Wir dachten das wäre ein Live-Auftritt und dabei war das nur eine Aufzeichnung und wir haben uns noch gedacht, warum hier keine Action macht...

Redaktion: Zum Abschluß eine Frage noch: Was ist Euer Lieblingsbier?

Tolga: Augustiner.

Jens: Auch Augustiner.

Basti: Becks.

Redaktion: Danke. Bis zum nächsten Mal!

Eingetragen von sk am 09.03.2007.

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