Psychopunch - 11.05.2010 - Köln, Sonic Ballroom

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Psychopunch - 11.05.2010 - Köln, Sonic Ballroom

13.05.2010 - Dass ich Psychopunch zuletzt live gesehen habe ist nun mittlerweile fünf Jahre her. Damals habe ich mich auf einem großen Open Air Festival, neben mehreren tausend weiteren Menschen, von ihnen überzeugt. Ein entsprechender Kontrast sollte dieses Konzert im Sonic Ballroom werden, in dem man sich bei 100 Gästen schon wie Dosenthunfisch im eigenen Saft fühlt, was überhaupt nicht negativ gemeint ist, sondern natürlich auch einen ganz speziellen Charme haben kann.

Angekündigt wurde, dass das Konzert um 21:30 Uhr, ohne Vorband, beginnt. In Anbetracht dessen hielt ich es schon für spät, dass wir erst um 21:15 Uhr ankamen. Doch der strömende Regen brachte uns dazu, diverse Kiosk-Bier überdacht zu trinken, statt früher los zu gehen. Es stellte sich raus, dass das überhaupt nicht weiter schlimm war, da die Band wohl keine Lust hatte, anzufangen, solang es draußen noch hell war. Höchstens 20 Leute haben bis dahin schon den Weg in den Sonic Ballroom gefunden. Immerhin hatte der geneigte Freund von Alkohol so noch genug Zeit, seinen Pegel zu erhöhen.

Über eine Stunde und weitere 10 Leute später betraten dann Psychopunch, begleitet von einem merkwürdigen Intro, den Sonic Ballroom und fingen sofort an zu spielen. Schon nach dem ersten Song hatte ich von der Lautstärke ein Pfeifen auf den Ohren, so muss das sein. Unter den ersten Songs waren mit "Another Feeling" und "Only The Lonely" bereits Hits vom aktuellen Album "Death By Misadventure". Da fast jeder Song der Schweden ein schneidiger Gassenhauer ist, ging es auf gleiche Weise mit Songs, wie "Hush Now Baby", "No One Really Knows" und "Two Empty Hands" weiter. Aber dass sie auch anders können, bewiesen sie mit den zwei ruhigen Songs "The Black River Song" und "When This World Is Dying". Zwischen den Songs blieb immer mal Zeit für die ein oder andere humorvolle Ansage und trotz einer Stimmung, der man anmerkte, dass das Konzert während der Woche stattfindet, war es zu keinem Zeitpunkt langweilig. Im Gegenteil, die Band legte ein richtiges Brett hin und fesselte damit absolut. Höhepunkte waren schließlich die energischen "Overrated", "Nothing Ever Dies" und "Lay Me Down".

So schnell die vier Schweden kamen, so waren sie nach dem letzten Song und insgesamt ungefähr 90 Minuten auch wieder verschwunden. Für ein letztes Bier bin ich noch geblieben, meine letzte Bahn hatte ich eh schon verpasst. Möchte deswegen nicht jammern, da ich schließlich nicht auf einem Kindergeburtstag war. Aber hätte ich gewusst, dass das Konzert erst dann anfängt, wann es hätte eigentlich zu Ende sein sollen, der Spielzeit nach zu urteilen, dann hätte ich meinen Heimweg anders geplant. Das wäre auch der einzige Kritikpunkt an diesem Abend. Bliebe abschließend nur noch zu sagen, dass in Zukunft hoffentlich mehr Leute zu den Konzerten kommen. Eine Band, die mit solch einer Konsequenz hochqualitative Alben produziert und sich den Arsch abspielt, wie Psychopunch, hat es definitiv verdient. (ds)

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