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Label: Ska Revolution Records
VÖ: 18. November 2005
22.02.2007 - The Busters bestehen nunmehr seit 20 Jahren und haben, nicht ganz selbstverständlich, auch einen entsprechenden musikalischen Wandel vollzogen. Ich persönlich war, was die Busters angeht, noch auf den Stand der 90er Jahre. Neben einem Samplerbeitrag und dem Album "Boost Best" kannte ich sonst nichts von den Ska-Legenden aus Wiesloch.
Vor ungefähr zwei Wochen bekam ich dann das aktuelle, aber nicht mehr ganz neue, Album namens "Evolution Pop" geschickt. Diesmal wollte ich mir mit dem Besprechen aber Zeit lassen. Es bot sich auch an, da noch ein Konzert der Busters anstand. So konnte ich dies erst noch abwarten und außerdem wußte ich irgendwie schon vorher, daß dieses Album so außergewöhnlich und sagenhaft ist, daß ich es mir sehr oft anhören muß, um eine Kritik zu schreiben, die dem Werk würdig ist.
Das Artwork des Albums ist jedenfalls schon einmal extrem poppig gestaltet, was aber natürlich Programm ist, wenn man den Titel des Selbigen liest. Die Gestaltung ist ansonsten sehr cool gemacht und statt eines Beiheftes gibt es ein 12-Fach ausklappbares Faltblatt mit Portraits aller Bandmitglieder, welches sich perfekt als Mini-Poster eignet. Die Texte der ausschließlich englischen Songs findet man auf der Rückseite des Faltblattes.
Nun zur Musik: Beim ersten Durchlauf merkte ich zwar, daß das ne ganz hohe Liga ist, die ich da in den Gehörgang gejagt bekomme, aber wußte noch nicht so recht, woran ich bin. Erschreckend war für mich zuerst der Opener "Far Away", der in meinen Augen überhaupt nicht ins Bild paßte, entsprechend wurde ich - im positiven Sinne - beim zweiten Song namens "Whiskey Til I Drop" überrascht, der zwar nicht minder in mein Erwartungsbild paßte, dafür aber sofort ins Ohr ging und nicht nur musikalisch und stimmlich (Geliehen von der Country Legende "Chuck Waggon", der auch im Lied "Boogie Nights" den zweiten Gesangspart übernimmt), sondern gerade auch textlich gefiel. Das zweite Lied, was beim ersten Mal Hören schon nicht mehr aus meinen Gehirnwinden verschwinden wollte, war "Hey Little Girl". Der Rest brauchte noch etwas Zeit. Nach einigen Durchläufen verwandelten sich dann auch Songs wie "Bad Guys", "Clocks Don't Rock", "Rude Up Your Life", "Boogie Nights" oder "Rumble In The Jungle" zu Ohrwürmern.
Faktum ist, daß das Album 15 Songs beinhaltet, die allesamt das Zeug zum Ohrwurm haben. Durchhänger gibt es auf diesem Silberling keine. Alle Songs sind Hits und alle mit eigenem Charakter, unendlich viel Können und einer Leichtigkeit, die nicht alltäglich ist. Die Busters sind nach 20 Jahren frischer denn je und abwechslungsreich, wie man es mehr nicht sein könnte. Es ist vielleicht etwas hoch gegriffen, aber die Leichtigkeit, die Spielfreude und der musikalische Mix erinnert mich immer wieder an Madness. Hier sind einfach Künstler am Werk, die wissen was sie tun und die das, was sie tun, auch leben. The Busters spielen keinen durchschnittlichen Ska, sondern mischen viele verschiedene Einflüsse mit klassischem Ska-Sound. Das hebt die Busters von vielen ihrer Kollegen ab und macht sie zu etwas Besonderem.
Allein der Einsatz der Orgel in "Clocks Don't Rock", der zweite Gesang in "Boogie Nights" oder der komplette Song "Whiskey Til I Drop" zeigen, was die Band drauf hat. Die Jungs trauen sich auch einiges und sie haben mit ihrem, sagen wir mal experimentellem Album, voll ins Schwarze getroffen. Punkrock trifft hier auf Ska und das wiederum auf poppigen Sound. Eine Mischung die gefällt!
Als Bonus gibt es noch ein selbstgemachtes Musikvideo zu "Radio Smash Hit". Zudem sind alle Songs als MP3 auf dem Album als kleines Schmankerl vorhanden. Farin Urlaub von den Ärzten hat es sich übrigens nicht nehmen lassen, bei zwei der Songs, die übrigens auf dem Bandeigenen Label "Ska Revolution Records" erschienen ist, als Produzent zu agieren.
Fazit: Die Lieder auf "Evolution Pop" sprechen für sich. Reinhören und genießen! (sk)
Unsere Bewertung:
5 / 5 Punkte