Itchy Poopzkid

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Itchy Poopzkid

Redaktion: "Lights Out London“ war schon nach kurzer Zeit auf Platz 35 der offiziellen Mediacontrol Charts. Wie stolz macht Euch das und inwiefern denkt Ihr „Das war doch total berechtigt!“?

Sibbi: In unserer unfassbaren Arroganz denken wir eher „Wieso sind wir nicht auf 1 eingestiegen??“ (lacht). Nee, Spaß bei Seite. Obwohl wir uns eigentlich nicht so sehr drum kümmern, ob wir jetzt auf diesem oder jenem Platz der Charts sind, bedeutet uns dieser Chartplatz echt enorm viel, weil wir das ganze in kompletter Eigenregie geschafft haben. Wir haben unser eigenes Label gegründet, haben unser eigenes Geld reingesteckt und haben von den Studioaufnahmen bis hin zur Promotion ausschließlich mit Leuten gearbeitet, die wir mögen und gut finden. Deswegen waren wir schon ein bisschen stolz, als die Meldung reinkam, weil es uns zeigt, dass das alles die richtige Entscheidung war.

Redaktion: Wie würdet Ihr Euer neues Werk beschreiben?

Panzer: Mir fällt das aus irgendeinem Grund immer total schwer das zu beschreiben, ohne dabei die ganzen üblichen Floskeln zu verwenden. Auf alle Fälle ist es nochmal ne ordentliche Schippe rockiger als der Vorgänger. Wir haben im Studio zum ersten mal live eingespielt, haben die Verzerrer wieder auf 12 gedreht und textlich ist von politischen Aussagen, wie bei „Why still bother“ den wir für eine Tierschutzorganisation geschrieben haben, bis zu ganz persönlichen Dingen auch alles dabei. Durch die Tatsache, dass wir sehr viel unterschiedliche Musik hören, ist alles sehr abwechslungsreich geworden und keine reine Punkrockscheibe. Um vielleicht doch noch ein paar übliche Floskeln loszuwerden: es ist erwachsener, eine logische Weiterentwicklung und natürlich das Beste was wir jemals gemacht haben.

Redaktion: Passend dazu geht es ab dem 30. März auf Deutschlandtour. Seid Ihr schon nervös oder mittlerweile ganz gelassen?

Sibbi: Gelassenheit geht echt anders. Wir sind eher unglaublich aufgedreht die ganze Zeit und zählen wirklich die Tage bis zur Tour. Das liegt zum einen dran, weil wir uns ne halbjährige Livepause aufgedrückt haben und das für uns echt ungesund ist, weil wir spätestens nach ner Woche zuhause total durchdrehen. Zum andern liegt es natürlich auch daran, dass wir seit Anfang des Jahres mit Max einen neuen Schlagzeuger haben und alles gerade total spannend ist, weil dieses Jahr so viel ansteht und wir einfach unfassbar große Lust haben endlich wieder loszufahren.

Redaktion: Was sagt Ihr dazu, dass schon das zweite Konzert in eine größere Location verlegt werden musste, weil die Anfrage so groß war?
Sibbi: Finden wir klasse. Dadurch wird auch mehr Schweiß produziert, der dann von der Clubdecke tropfen kann. Sowas ist immer ne gute Sache.

Redaktion: Max, Du bist erst seit diesem Jahr dabei. Wie bist Du zu „Itchy Poopzkid“ gekommen und wie schnell hast Du Dich eingelebt?

Max: Ich bin schon sehr lange mit den Jungs unterwegs. Bei den Aufnahmen zu „Time to Ignite“ hat mich Produzent Achim Lindermeir als Drum-Tech gebucht. Wir wurden dann sehr schnell sehr dicke Freunde und seit dem war ich eigentlich immer als Crewmitglied auf Tour dabei. Erst als Mercher, dann als Backliner und die letzen beiden Jahre als Lichttechniker. Ich spiele außerdem schon knapp 20 Jahre Schlagzeug, bis 2008 noch in der Ulmer Metalcombo "Sepcys" und da ich wohl nicht ganz beschissen spiele haben mich die Jungs nach Saikovs Ausstieg gefragt ob ich mir vorstellen könnte seinen Platz an den Drums einzunehmen. Das war für mich natürlich eine einfache Entscheidung. Seit dem proben wir täglich und auch in alles andere was zu machen ist wie z.B. Labelarbeit bin ich mit eingebunden. Es macht einen Riesenspaß und ich freue mich sehr endlich auch Live Gas geben zu können!

Redaktion: Eure Radiomoderation des „Energy-Bänd-Scheiben-Vorfalls“ habe ich wirklich mit großem Interesse belauscht! Was war das für eine Erfahrung und wie schnell habt Ihr Euch auf die ausgewählten Songs einigen können?

Sibbi: Wir haben das schon einige Male machen dürfen und ich find das immer total lustig, wie man sich nach ein paar Minuten moderieren automatisch so ne Radio-Stimme zulegt und man am liebsten sofort die Verkehrsmeldungen durchgeben möchte.

Max: Ich finde das ein super Format. Musiker die ihre Lieblingssongs von anderen Bands spielen dürfen. Wenn es solche Sachen öfters gäbe, würde ich vielleicht auch wieder mehr Radio hören.

Redaktion: Auch auf dem Cover des „Unclesally's“ ward Ihr zu bewundern...geht es jetzt nur noch bergauf?

Panzer: Das sind natürlich alles Dinge, die uns total freuen und wir sind einfach Unglaublich stolz und dankbar für jeden nächsten Schritt den wir erreichen. Grade Läuft alles hervorragend, aber wir würden sicher nicht mit dem Krachmachen aufhören, wenn irgendwas mal nicht nach Plan laufen sollte. Wir haben so einen Spaß an der Sache, dass die Band echt durch nichts zu ersetzen ist.

Redaktion: Was würdet Ihr überhaupt als Euren größten Erfolg ansehen? Die Nominierung bei den „MTV Music Awards“?

Sibbi: Nein, das würde ich jetzt nicht sagen. Klar sind so Sachen wie Nominierungen, ausverkaufte Shows, eben besagte Titelstories und Chartplatzierungen sehr nette Sachen, aber wir freuen uns eher über die Tatsache, dass wir seit so langer Zeit zusammen Musik machen dürfen, dass es stetig ein kleines bisschen bergauf geht und dass wir seit vielen Jahren neben der Musik nichts anderes mehr machen müssen und somit wirklich unseren Traum leben dürfen.

Redaktion: Besonders lachen musste ich, als ich gelesen habe, dass Euer erster Bandname „Nutella“ war. Welche Bedeutung steckte dahinter?

Sibbi: Naja, das war eigentlich ne andere Band, damals war noch ein anderer Gitarrist dabei und wir haben einfach in der Schule ein paar Shows als Schüler Coverband gespielt. Wie man das eben so macht. Aber wir haben jedenfalls schon damals unser Fable für gute Bandnamen ausgelebt.

Redaktion: "Itchy Poopzkid“ findet Ihr „noch beschissener“? Man kann sich doch auch umbenennen, wenn einem der Name nicht gefällt...

Panzer: Da hast du recht, aber so wie ich uns kenne würde der neue Name den alten ein weiteres Mal vom Niveau her unterbieten, deshalb lassen wir das lieber und heißen eben weiterhin so wie wir heißen. Es gibt auch ne Band die „We butter the bread with butter“ heißt und die wollten bei der Namensfindung wohl witzig sein. Wir hingegen dachten damals wirklich, dass „Itchy Poopzkid“ ein starker Name ist. Jetzt kann jeder selber entscheiden was schlimmer ist.

Redaktion: Was alle brennend interessieren wird: Wie geht es nach der Tour weiter? Habt Ihr schon Pläne?

Sibbi: Nach der Tour werden wir ein paar Tage in ein riesiges Loch fallen, weil zuhause kein Catering-Buffet aufgebaut sein wird. Danach geht’s aber gleich mit Vollgas in die Festivalsaison bevor wir dann im Herbst ein weiteres mal auf Tour gehen werden. Langweilig wird es 2011 jedenfalls nicht...

Redaktion: Ich bedanke mich herzlich für dieses Interview, wünsche Euch weiterhin so viel Erfolg und überlasse Euch die letzten Worte!

Sibbi: Hört mehr Musik und geht öfter Tanzen.

Eingetragen von se am 21.03.2011.

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