Kafkas Orient Bazaar - It Could Be Dangerous

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Kafkas Orient Bazaar - It Could Be Dangerous

Label: Kafkas Orient Bazaar
VÖ: 08. Dezember 2007

22.03.2008 - Wenn man regelmäßig Platten auf den Tisch gelegt bekommt, ist es natürlich so, dass sich irgendwo eine Routine einstellt. Gerade, weil es manchmal schwer ist, etwas zu den einzelnen Bands zu schreiben, da es gerade im Punkrock und auch im Hardcore(-Punk) Bereich unzählige Bands gibt, die sich musikalisch eigentlich kaum unterscheiden oder gleichermaßen belanglos sind. Bei solchen Platten ist es dann natürlich sehr schwer, eine gute Kritik aus den Fingergelenken zu schütteln. Dann gibt es die Bands die so unterirdisch sind, dass es eine wahre Freude ist, einen Verriss raus zu ballern und natürlich dann wieder die Bands, die so geil sind, dass einem fast die Worte fehlen, sie würdig zu umschreiben.

Ja und dann gibt es immer mal wieder Bands, die zwar nicht der Oberhammer sind, aber mich sehr positiv überraschen. Dazu gehören die Münchner Post-Punker von "Kafkas Orient Bazaar". Ebenso abgefahren wie der Name der Band ist, ist auch die Musik ihres ersten Albums "It Could Be Dangerous". Jetzt erwarten viele sicherlich großartige Erklärungen von mir, warum die Band so abgefahren und "gut" ist. Enttäuscht wären jetzt viele, wenn ich schreibe, dass man die Scheibe am besten selbst mal anhören sollte. Aber ganz so fies will ich nicht sein. Auch wenn "Kafkas Orient Bazaar" etwas sehr eigenes ist, will ich versuchen noch ein paar Zeilen über die Jungs zu schreiben.

Wer Bands wie "Trend" oder - es geht nur ein wenig in die Richtung - "Tatort Toilet" kennt und mit diesen auch etwas anfangen kann, wird wohlmöglich auch viel Gefallen an Kafkas Orient Bazaar finden. Sehr abwechslungsreiche Musik wird hier abgeliefert, die sehr viele Färbungen Inne hat. Hier geht der Punk durch die Garage, wird mit Elektroanleihen versehen oder auch mal dezent daher gebracht, bis es durch ein kreischendes "one, two, three, four" unterbrochen wird und mit schrammelnden Tönen wieder in die Vollen geht. Kurz: Irgendwie geil.

Thematisch geht es spaßig, ironisch aber in keinem Falle unernst zu. Und so abwechslungsreich wie die Musik und die Thematik ist, so abwechslungsreich geht man auch mit Sprachen um. So wird nicht nur englisch und deutsch, sondern auch türkisch gesungen. Sehr cool! Nun aber wirklich: Hört es euch selbst an. Schreiben könnte man noch viel darüber. Dieser Sound ist mal was anderes und für das Potential, was die Band vorzuweisen hat, sind die Jungs noch viel zu unbekannt.

Die CD hat eine Spielzeit von fast 40 Minuten, bei 12 Songs. Optisch ist es auch ein Augenschmaus geworden. Mir gefällt es und es sei auch jedem ans Herz zu legen, dass Album sich zu kaufen, auch wenn die Band das Werk im Moment kostenlos zum Download anbietet, was aber eine gute Möglichkeit ist, sich selbst ein Bild vom Ganzen zu machen. (sk)

Unsere Bewertung:

4 / 5 Punkte

4 / 5 Punkte

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