End Of Green - The Painstream

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End Of Green - The Painstream

Label: Napalm Records
VÖ: 16. August 2013

28.08.2013 - Okay, gleich vorab, die vorliegende Platte würde der geneigte Hörer sicher eher in eines der Grufti-Genres stecken, jedoch haben die Herren aus Stuttgart auch hier eine absolute Daseinsberechtigung. Denn während viele andere Goth-Rock-Konsorten gerade aus dem Boden schießen und die „Helden“ von einst sich mittlerweile im Mainstream sichtlich wohler fühlen, gehen End Of Green nach wie vor andere, ambitioniertere und vielleicht auch steinigere Wege und das seit über 20 Jahren. Und hier sind wir auch wieder bei der Ur-Idee des Punk.

Mit „The Painstream“ bringen die Stuttgarter ihr mittlerweile achtes Studioalbum auf den Markt – das hört man ganz gewaltig und ist absolut nicht negativ gemeint. Ich würde sogar behaupten, End Of Green zeigen sich hier experimentierfreudiger, denn je und binden viele Klangelemente ihrer Live-Shows wie z.B. die charakteristischen Gitarren-Sound-Spielereien in & zwischen den Songs werden ins Albumkonzept ein. Auch soundtechnisch wurde fortgeführt und verfeinert, was mit dem letzten Longplayer „High Hopes in Low Places“ begann. Ein Mix mit vielen Ecken & Kanten, rohen, dicken Gitarren (man spürt die Röhren förmlich glühen) und lautem, kraftvollem Schlagzeug. Die extra Refrain-Gitarren und so manche Spielerei mit den Fadern IN den Songs hätte man sich allerdings auch durchaus sparen können. Dennoch merkt man, dass sich extrem Gedanken gemacht und viel getüftelt wurde, wie man das Beste aus den Songs herausholen kann.

Mit „Hangman’s Joke“ geht es gleich zu Beginn mächtig nach vorne & zeigt, in welche Richtung es geht. „The Painstream“ ist wieder eine schnellere, rockigere Platte geworden, die jedoch nach wie vor Refrains aus purem Zucker beinhaltet, was Songs wie „Holidays in Hell“, „Standalone“ oder auch die Hitsingle „De(ad)generation“ eindrucksvoll demonstrieren. Dabei fällt immer wieder die enorme stimmliche Vielfalt von Fronter Michelle Darkness auf, dessen Stimme wohl ihresgleichen auf dem deutschen Musikmarkt sucht. Ob bassig tief, gefühlvoll & hoch, emotional-brüchig oder gekreischt – der Mann kann einfach alles an den Vocals – Wahnsinn! Absolute Albumhighlights sind für mich das fast schon poppige „Don’t Stop Killing Me“, das post-rockige Outro „The Painstreet“ und eben bereits erwähntes „De(ad)generation“. Als Bonus gibt es für den Vinyl-Freund und Limited-Edition CD Käufer noch drei bekannte Songs im Live-Akustik-Gewand zu hören, die nicht minder wunderschön sind. Etwas schade ist jedoch, dass davon sowohl „Hurter“ als auch „Demons“ schon auf der „The Sixth Sense“ Platte in Akustikversionen zu hören sind.

Alles in allem ist und bleibt End Of Green für mich eine ganz besondere und einzigartige Band, die einfach immer wieder oberste Qualität abliefert und mit ihrer Musik begeistert – auch wenn es einmal ein, zwei Durchläufe mehr benötigt, ehe es klickt. See you at the painstreet! (bp)

Unsere Bewertung:

5 / 5 Punkte

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