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Label: Silverdust Records
VÖ: 20. August 2010
20.08.2010 - Das Ende der Hoffnung, dafür soll der Bandname der schwäbischen Dark Rock Combo stehen. Auf viele Inhalte in ihren Liedern mag das vielleicht zutreffen, nicht jedoch für die Band selbst. Seit etlichen Jahren sind End Of Green für mich DER (Geheimtipp), wenn es um düstere Musik in Deutschland geht. Während andere Bands dieser Richtung sich mittlerweile den Majorlabels anbieten und sich buchstäblich verkaufen, sind die Mannen um Fronter Michelle Darkness stets auf dem Boden geblieben und schon die Chartplatzierung 21 für ihr letztes Album "The Sick's Sense" zeigt, in welche Richtung es mit guter, ehrlicher Musik gehen kann.
Nach nun mehr zwei Jahren steht ihr neues Album bereit, das offizielle Ende des Sommers einzuläuten. Zur Aufmachung kann ich wenig sagen, liegt mir lediglich eine Promo-CD im Pappschuber vor, daher steigen wir doch direkt mit dem Musikalischen ein. Im Gegensatz zu letzten Output, der sich noch durch Hits wie "Dead City Lights", "Killhoney", "Die Lover Die" auszuzeichnen vermochte, wurde die Geschwindkeit auf "High Hopes in Low Places" doch merkbar gedrosselt. Gerade beim ersten Durchlauf scheinen die Songs eher an alte End Of Green oder das Nebenprojekt Bury Me Deep des Sängers zu erinnern. Auch verspürt man hier und da einen - wenn auch - bittersüßen Hoffnungschimmer in den teilweise wirklich poppig anmutenden Songs.
Mit ihrer äußerst eingängigen Vorabsingle "Goodnight Insomnia" machten sie dies bereits deutlich und auch Songs wie "Under The Sway" bestätigen diesen Eindruck noch. Doch nicht nur diese (eher) Up-Tempo-Nummern können begeistern, auch das unglaublich traurige "Carpathian Gravedancer" oder das tonnenschwere "Tie Me A Rope" liegen einem nicht im Magen, sondern auf dem Herzen. Michelle Darkness' Stimme tut ihr Übriges zur Qualität der Platte, welche sich nach ungefähr der Hälfte eher ruhigere Momente aufleben lässt und der geneigte Hörer aufpassen muss, sich nicht völlig in der Musik zu verlieren.
Es ist einfach unglaublich, wie sehr sich diese zehn Songs allesamt in den Gehörgang bohren und dort auch einfach nicht mehr raus wollen. Als Hörer muss man sich also auf eine emotionale Talfahrt einstellen, die einen nicht so schnell wieder loslassen wird. Wenn mir auch die Vorgängeralben aufgrund ihrer höheren Geschwindigkeit ingesamt besser gefallen, ist "High Hopes In Low Places" ein Meisterwerk geworden, was sich erst nach mehrmaligem Hören richtig erschließen lässt. In der Limited Edition gibt es zusätzlich zum Album übrigens noch eine weitere zehn Song starke CD mit Neuaufnahmen alter Songs auf die Ohren. (bp)
Unsere Bewertung:
5 / 5 Punkte