Knorkator - Es werde nicht

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Knorkator - Es werde nicht

Label: Tubareckorz
VÖ: 16. September 2011

28.09.2011 - Als erstes eine kleine Anmerkung. Dass man als Redakteur heutzutage nicht mehr immer CDs bekommt wie sie dann später auch im Laden aussehen, ist man ja gewohnt. Doch wenn man einen scheinbar gebrannten Rohling in Pappschachtel mit nur 9 von eigentlich 26 Titeln bekommt, wundert man sich dann doch schon. Zugegeben, sind von den 26 Stücken eigentlich auch nur 13 wirklich Songs, fehlen doch aber immer noch vier.

Nichts desto trotz gibt es über diese neun Lieder einiges zu erzählen. Einen grandiosen Auftakt bietet „Du nicht“. Gewohnt lustig, satte Gitarre und ein einfach grooviger Sound. Der Refrain schreit danach Live ein Brecher zu werden und gewohnt alle Menschen zu dieser Musik ausrasten zu lassen. Hat ein wenig was von „Alter Mann“ und macht einfach nur Spaß. Großartiger Opener!

„Nö“ ist der kurze Name des 2. Titels. Seicht geht es los, wie sich 2 Menschen am „Morgen danach“ in die Augen blicken, was jedoch im Refrain völlig zu Brei gehauen wird. Muss aber zugeben, dass mich dieses Lied nicht so richtig mitreißt. Hat inhaltlich ein wenig was von „Dinge inne Schnauze“ und ein sehr schönes Gitarrensolo am Schluss, aber mehr irgendwie auch nicht.
Der nächste Titel lautet „Arschgesicht“ und wird nicht vom eigentlichen Sänger Stumpen gesungen, sondern von Alf Ators Sohn Tim Tom. Erfrischend, wenn ein Kind so ein Lied singt und das Ganze auch noch dem kindlichen Schimpfwort-Repertoire angepasst ist.

Es folgt „Du bist schuld“. Eine sehr sehr krachige Rocknummer mit gehörigem Live-Potential. Schön, dass seit geraumer Zeit die Instrumente fast komplett eingespielt werden und nicht aus der Kiste kommen, was sich gerade im Schlagzeug kristallisiert.
Darauf gibt es das sehr nachdenkliche „Warum“ auf die Ohren, das einigen Leuten schon bekannt sein sollte, da es bereits auf der letzten Single vor der Trennung als B-Seite zu hören war. Nun jedoch leicht überarbeitet, in Zusammenarbeit mit Ally the Fiddle, die u.a. schon mit Bands wie ASP zusammengearbeitet hat und mit Stumpen und Buzz Dee ein Projekt namens „Jesang zu Jitarre und manchmal och Jeije“ (übrigens echt zu empfehlen!!!) befidelt hat. Sehr theatralisch – Sehr gute Nummer.

Es folgt eines der wahren Highlights mit „Refräng“. Es ist ja bekannt, dass Knorkator gern die Musik, die sie machen oder auch Musik im Allgemeinen, auf die Schippe nehmen. Songs wie „Makellos“ oder „Ich hasse Musik“ zeigen das. Und gerade ein Komponist wie Alf Ator weiß wie Musik funktioniert und so wird wieder in humoristische Art erklärt, wie ein Song aufgebaut sein muss. Und das ganze haut man dem Hören auch noch ordentlich auf die Mütze. Eine wahre Knorkator-Hymne. Und wieder eine bekannte Nummer.
Knorkator steuerten einst zu dem Album „Hands on Scooter“, bei dem auch Bands wie K.I.Z., Sido und die Bloodhound Gang vertreten waren, eine Coverversion von „Faster Harder Scooter“ bei. Sehr ulkige Überarbeitung, besonders wenn man es mit dem Original vergleicht.
Darauf folgt jedoch leider die vermutlich schwächste Nummer der Platte „Bleib stehn“. Ist vermutlich nur Geschmackssache aber dieses Stück passt für mich absolut gar nicht auf das Album. Textlich und musikalisch einfach zu schwach.

Der Rausschmeißer lautet „Auf dem See“. Ist zwar auch sehr ruhig, aber eine schöne Nummer. Hat ein wenig was von „Absolution“, ist aber nicht ganz so mitreißend. Aber irgendwie was zum runterkommen, nach dieser wirklich aufreibenden Platte. Auch hier ist die Geige von Ally zu hören, die dieses Stück und die Platte hervorragend abrundet. Schönes Ende muss ich sagen.
Als Fazit kann ich sagen, dass ich mich freue, dass diese Band wieder da ist und die deutsche Musiklandschaft mit ihrem unverkennbaren eigenen Sound durchwirbelt, denn seit Kindes an bin ich wirklich begeistert, was „Deutschlands meiste Band der Welt“ zu sagen hat. Ich hätte gern die ganze Platte gehört um mir ein Bild von diesem Tonträger zu machen. So gibt es leider nur 4 Punkte. Einen Film kann ich ja auch nicht bewerten, von dem ich nur die Highlights gesehen hab. Das, was ich gehört habe, haut mich auf jeden Fall um und ich hoffe, dass die Jungs nicht allzu schnell ZU ALT für ihre Musik werden. (dib)

Unsere Bewertung:

4 / 5 Punkte

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