Blood Red Shoes, Dr. Norton - 30.04.2008 - München, Atomic Cafe

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Blood Red Shoes, Dr. Norton - 30.04.2008 - München, Atomic Cafe

11.06.2008 - Viel wurde erwartet von diesem Abend, so war das Konzert knapp 24 Stunden vor Beginn ausverkauft - mag auch am günstigen Termin vor dem Feiertag gelegen haben, jedenfalls war das Atomic Cafe sehr gut gefüllt, als zu meiner Überraschung Dr. Norton den ersten Stein warfen. Die vier Herren sollten für jeden, der in München auf Konzerte geht, ein Begriff sein. Musikalisch haben sie weniger in die Breite gearbeitet, als vielmehr ihren Retro-Sound im Stil von The (International) Noise Conspiracy weiterzupflegen. Der Auftritt war solide, blieb jedoch ohne Überraschungen und konnte auch beim Publikum keine großen Reaktionen hervorrufen.

Nach einer nicht zu knappen Umbaupause kamen dann die Blood Red Shoes auf die Bühne, die die meisten Zuschauer wohl von ihrer Hitsingle It's Getting Boring By The Sea kennen, die wie auch die anderen Lieder des Debütalbums Box of Secrets eingängige, tanzbare Rockmusik mit Frauenstimme bietet. Jedenfalls schien mir das Duo an diesem Abend eher weniger motiviert zu sein: die Gitarristen stapfte lustlos von links nach rechts und versteckte die Augen hinter ihrem dunklen Pony; der Schlagzeuger stand zwar auch in erster Reihe, aber konnte aufgrund der Statik seiner Sitzposition keine Wunder vollbringen. Auch seine Ansagen wollten nicht so recht über das erwartbare Minimum hinausgehen. Das Publikum jedenfalls sah das alles nicht so eng und feierte zu einem beachtlichen Anteil die meiner Meinung nach eher runtergespielten Stücke ab. Entsprechend schwer war es auch, die beiden jungen Herrschaften zu einer Zugabe zu bewegen, die sie schließlich aber doch gaben.

Nun mag man darüber spekulieren, was wohl die Beweggründe für das eher lasche Auftreten gewesen sein könnten: vielleicht war der Tourplan zu voll, oder die vorherigen Auftritte nicht pompös genug, oder das Tourleben bekam den beiden schlicht nicht. Ich stütze meine Beobachtung mal auf die einfachste Erklärung: jeder darf auch mal einen schlechten Tag haben, auch Indie-Rockstars. (ab)