Unantastbar / Gerbenok - Oi! Knocks Best!

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Unantastbar / Gerbenok - Oi! Knocks Best!

Label: Kb-Records
VÖ: 28. Dezember 2007

22.12.2007 - Endlich liegt mal wieder eine Oi!-Platte vor mir. Ich muss schon sagen, dass dies nicht mehr oft der Fall ist. Nachwuchsbands gibt es wenige. Und wenn, dann wird meist genau das aufgewärmt, was vor über 10 Jahren schon zigfach vorhanden war - oder es handelt sich um klassische englischsprachige Oi!-Bands, die ihre Vorbilder auf der Insel suchen und ihre Sache meist ganz gut machen. Die alten Helden der deutschen Oi! Szene lassen jedenfalls nichts mehr von sich hören, haben sich anderen Themen verschrieben oder haben sich einfach weiterentwickelt. Eine Leere ist geblieben, die nur von wenigen Bands bzw. den alten Platten gefüllt wird. Da hofft man natürlich auf neues Potential und wird oftmals enttäuscht...

Bei der mir vorliegenden Scheibe handelt es sich um eine Split CD der Bands Gerbenok und Unantastbar. Beide Bands spielen deutschen Oi!, der irgendwie nicht so ganz in die Gänge kommen will. Einerseits freue ich mich, dass dieses Genre nicht ganz verschwindet, doch andererseits ist es schade zu merken, dass es beiden Bands sehr an Eigenständigkeit und Charakter fehlt. Unantastbar schneidet hier noch etwas besser ab als Gerbenok. Die Süd-Tiroler haben durch einen charakterstarken Gesang und ganz geile Melodien noch einen guten Trumpf im Ärmel. Gerbenok wirkt dagegen wie tausend andere Keller-Oi!-Combos. Nur die relativ gute Aufnahmequalität hebt die Band von anderen ab die, mal abgesehen von ein paar Gigs im heimischen Dorf, noch nicht aus ihrem Proberaum heraus gekommen sind.

Textlich verlässt man nicht den Proll-Oi! Tellerrand. Es wird über das Leben gesungen, über das Außenseiterdasein, die Staatsausbeute und den Skinhead Stolz. Wer nicht mehr als das Erwartet und auf durchschnittlichen Schrammel Oi! steht, der macht hier sicher nichts verkehrt.

Für mich gab es nur noch einen Hoffnungsschimmer am Ende der Platte. Nachdem jede Band drei Songs abgeliefert hat - alle nicht schlecht, aber alles andere als Gassenhauer - hat man am Ende noch zusammen den Rabauken Hit "Alfred Tetzlaff" gecovert. Ganz witzig und auch ganz geil gespielt ist das Ganze, auch wenn Bernds Gesang hier natürlich total fehlt.

Alles in allem kriegt man hier bei einer Spielzeit von 24 Minuten sieben Oi! Songs zu hören, die nur bedingt zu überzeugen wissen, aber sicher auch keine Oi! Sammlung entwerten wird. Kein Meilenstein, aber ein Lebenszeichen der Oi! Szene. (sk)

Unsere Bewertung:

2 / 5 Punkte

2 / 5 Punkte

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