Sixxxten - Automat Supérieur

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Sixxxten - Automat Supérieur

Label: Redfield Records
VÖ: 11. November 2011

10.11.2011 - Immerhin zwei Jahre sind mittlerweile vergangen, seit Sixxxtens Debütwerk „Jugend Violencia“ bei uns so einige in der Redaktion begeisterte. Selten klang eine deutsche Band so frisch, so frech und so originell. Zeit also, um den soeben erschienenen Nachfolger „Automat Supérieur“ auf Herz und Nieren zu überprüfen. Die Aufmachung kann sich mal wieder sehen lassen. Schönes Digipak, komplett in schwarz und orange gehalten, doch leider kein Booklet. Jedenfalls liegt mir keins vor. Das hieße also: wieder keine Texte zum Nachlesen (wie bei „Jugend Violencia“).

Dies ist aber wohl auch nicht gewollt und vielleicht auch gar nicht nötig, bestehen die Lyrics doch mehr aus kreativen bis plakativen Phrasen, die, in abgedrehte Songtitel verpackt, mehr Stimmungen und Emotionen illustrieren als einen logischen Sinn ergeben. Und genau das ist auch einer der großen Pluspunkte der Band, denn hiermit heben sie sich deutlich vom Einheitsbrei ab. Das und die sehr vielfältige musikalische Bandbreite machen es extrem schwer, die Jungs aus Hamburg in eine Schublade zu zwängen. Vielleicht eine Art deutscher Neo-Punk?

Aber zurück zum aktuellen Output. Zuallererst fällt auf, dass „Automat Supérieur“ wesentlich analoger im Sounddesign daher kommt und dem einhergehend rücken auch die rotzigen Speedpunkelemente ein wenig in den Hintergrund. In „Der sympathische Prototyp“ wird uns doch beruhigend in die Ohren gesäuselt, bis es mit „Wodka Hypnotika“ gewohnte Kost gibt. Genauso hyperaktiv und schrill wie der Vorgänger ist die neue Platte voller Stakkato-Akkorde und Elektroeskapaden geraten, was zum Teil für den geneigten Hörer eine echte Herausforderung darstellt, sind doch Songs wie „Bilder von Bergen“, „Goldene Roboter“ und „Kalte Stadt“ echt anstrengend geraten. Ein wenig ins Licht führen uns die Herren dann bei „Grab am Wald“, das mit einem typischen Lindenberg-Refrain beginnt, um danach umso sperriger in der Strophe daher zu kommen. Weniger verzerrte Gitarren, noch mehr Experimente heißt das Rezept.

Insgesamt ist „Automat Supérieur“ auch noch mehrmaligem Hören deutlicher weniger mit Hits gespickt als es noch „Jugend Violencia“ war, dennoch sollten mindestens „Commodore Jihad“, der Titeltrack und „Blut rein / Blut rein“ absolut mal gehört werden. Denn trotz des Schrills, der durch die analoge Produktion noch gepusht wird, gerät die Platte doch immer wieder ins Abspielgerät und das macht unter anderem ja wohl gute Songs aus. Dazu noch die außergewöhnlichen Texte als +1 und fertig ist die Wertung. (bp)

Unsere Bewertung:

4 / 5 Punkte

4 / 5 Punkte

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