Sixxxten - Jugend Violencia

Zurück zur Übersicht | Archiv August 2009 | Archiv 2009

Sixxxten - Jugend Violencia

Label: Soulfood
VÖ: 08. Mai 2009

31.08.2009 - Selten kommt es vor, dass auf einer Platte ausgerechnet die Sprache so ziemlich als erstes heraussticht. Und wie sie sticht, auf dem Debüt der Hamburger Sixxxten: Ein ganz eigenes Gemisch mit der Grundsubstanz Deutsch, das aber immer wieder mit englischen Ausdrücken und Schlagphrasen durchsetzt ist. Das Ganze trieft dann vor Gewalt, Auflehnung und Gosse, und ist so wirr zusammengesetzt, dass das Fehlen eines Booklets mit Lyrics sicher kein Zufall ist. Dafür gibt's, und das passt zu dem Konzept wohl auch viel besser, im schick aufgemachten Digipak zahlreiche Skizzen und Kritzeleien zu einzelnen Textpassagen, denn genau so wie das Ergebnis aussieht, klingt der Sound der selbsternannten "Meinungsverstärker".

Wer damit klarkommt, der bekommt ein Album, das ohne Ausfälle verdammt geradeaus durchrockt. Schweinerock-Punk nur vage einordenbar irgendwo zwischen Danko Jones und My Chemical Romance, mit einem Schuss Seeed auf Speed und amtlicher Gitarrenarbeit. Highlights sind etwa die aufrührerischen Stücke "Dead Man Walking" oder "Gestern bedeutet gar nix" und das dazu philosophische "Hey Kitz!", das melodisch groovende Drogendealer/Band-Selbstbeweihräucherungs-Lied "In Love With a Kop", das gnadenlos schnelle "Kein F.I.C.K." oder das düstere "Dr. Seltsam". Einzige Ausnahme mag die Entscheidung sein, dem letzten Stück "New Kids on The Rox" (bei dem man sich schonmal Sorgen um den Blutdruck des Sängers macht) nach zwei Minuten Quasistille als wenig versteckten hidden track noch eine kurze, zwar gefühlvolle, aber lahme Ballade folgen zu lassen. Ansonsten ist die Scheibe von der Band selbst tadellos produziert, klingt durchweg frisch und vor allem voll und ganz energiegeladen. Zudem schafft es die Band mit einer durchgängig pessimistischen Grundstimmung dennoch eingängig gute Laune zu erzeugen. Und zumindest bei mir die Hoffnung und Vorfreude auf mehr Stuff von den Hamburgern. You can't stop the rock, eben. (ys)

Unsere Bewertung:

5 / 5 Punkte

5 / 5 Punkte

Möchtest Du Dich selbst überzeugen?

Jetzt kaufen

Mehr zum Thema

Reviews