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Guerilla - Chapter IV: Emancipation

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Label: Concrete Jungle
VÖ: 31. Juli 2009

03.09.2009 - Es hat ja was, was die stets vermummten und persönlich namenlosen Stuttgarter da auf ihrem vierten, dem Abschiedsalbum abliefern: Bunter Hardcore-Punk mit Einflüssen von The Clash ("One Step Ahead"), den Beastie Boys ("2Hell") oder Rage Against The Machine (das von Rapper Chaoze One auf Deutsch begleitete "All My Force", wo also auch eine gehörige Portion Hip-Hop dabei ist). Nach ein paar Durchläufen zur Eingewöhnung macht das durchaus Spaß.

Aber es ist auch alles etwas dünn: Die Platte ist ganz "klassisch punkig" produziert, der Soundbrei klingt dumpf, die Texte sind bis auf die gebrüllten Chorpassagen häufig kaum zu verstehen (einen Gesangswettbewerb würde von Guerilla ohnehin niemand gewinnen), die durchaus vorhandenen Melodien gelangen kaum ans Tageslicht. Und wenn die sechs neuen Studiotracks nach gerade einmal 13 Minuten vorüber sind, und die Aufnahme des Esslinger Abschiedskonzerts der Band die Liveverarbeitung des Backprogramms beginnt, lässt die Tonqualität zu allem Übel tatsächlich nochmal massiv nach (und der Sound wird zusätzlich in schöner Regelmäßigkeit von übersteuerten Mikros begleitet). Liveatmosphäre und Stimmung wird damit ebenfalls nicht eingefangen, es klingt viel mehr, als gäben nach den Liedern zwei, drei Leute Höflichkeitsapplaus. Auch die CD-Extras können da nichts reißen und bestätigen den dünnen Eindruck sogar eher noch: Stolze neun verwackelte Livefotos etwa erwarten den neugierigen PC-Besitzer da, oder ein Liveclip vom selben Konzert - "Modern Generals", stilecht in Handyauflösung festgehalten.

Freunde linker, antifaschistischer und revolutionärer Themen (das ist nämlich die gesamte Themenpalette) und Attitüden können sich durchaus überlegen, hier zuzugreifen, wenn das Angebot sonst nix Besonderes hergibt. Den Rest der Welt wird dagegen die Tatsache, dass das Album auf 500 Exemplare limitiert ist, ziemlich sicher nicht stören. (ys)