Yage - Anders Leben

Zurück zur Übersicht | Archiv Oktober 2007 | Archiv 2007

Yage - Anders Leben

Label: Ebullition
VÖ: Unbekannt

11.10.2007 - Warum gibts dieses Album hier nicht? Tja, wahrscheinlich weil es auch Yage nicht mehr gibt. So weit, so einfach. Weit schwieriger ist es, ihre Musik zu verstehen. Mitten in meiner Saetia-Phase stieß ich auf Yage und war zuerst nur verwirrt. Wusste nicht, was damit anzufangen war. "Anders Leben" blieb eine ganze Weile in meiner Playlist und fristete ein Nischendasein, bis die Songs irgendwann zündeten, völlig ohne Vorwarnung.

Acht Songs, darunter ein instrumentaler, bei den ersten Durchgängen völlig unspektakulär. Man fragt sich, ob die Band nicht zurecht relativ unbekannt geblieben ist (außerhalb der Screamo-Szene natürlich), und wird bald eines besseren belehrt. Die Intensität der Lieder erschließt sich erst sehr spät, dafür dann aber richtig. Es sind die vielen Kleinigkeiten, die das Genie von Yago ausmachen. Die filigranen Gitarren, der im Hintergrund Wunder vollbringende Bass, das fehlerfrei und knackig vorgetragene Schlagzeugspiel, und vor allem die Stimme des Sängers. Beim Screamo kommts eben nicht so sehr auf Technik an, und den geneigten Hardcore-Hörer wirds ergo nicht stören und, im Gegenteil sogar, ans Herz wachsen. Nichts mit glattpoliert und Auto-tuning drüberlegen, das ist einfach nur ehrlich, so wie es eben ist, und genau das gefällt mir daran.
Die schwere Zugänglichkeit liegt großteils auch an den eher vertrackten Songstrukturen, Rhythmen- und Taktwechseln. Hat man diese halbwegs verstanden, kann man die Platte kaum noch still lassen.

Besondere Anspieltipps: "Lange Lügenbeine" und "Ohne Form". (ab)

Unsere Bewertung:

4 / 5 Punkte

4 / 5 Punkte