Letzte Instanz - Heilig

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Letzte Instanz - Heilig

Label: Sony
VÖ: 01. Oktober 2010

15.12.2010 - Was liegt denn da im Briefkasten?! Das kann doch nur ein Römling sein. Richtig, Ingo Römling, seines Zeichens Artwork-Meister für Bands wie ASP, In Strict Confidence oder auch Lacrimosa, hat eben auch dieses Cover gestaltet und wie von ihm gewohnt sieht es einfach nur herrlich aus. Leider hab ich nur eine kleine Papphülle zur Verfügung so bleibt mir das Booklet vorerst verwehrt. Doch nun zur Musik:

Sphärische Geräusche - es beginnt zu trommeln – ein leichter Gesang setzt ein – und schon brettert die Gitarre los und man wird, durch das Intro „Sanctus“, von der letzten Instanz zu ihrer neuen Platte „Heilig“ begrüßt. Musikalisch wird einem schnell klar, dass dieses Album der logische Nachfolger zur 2009er „Schuldig“ ist, denn textlich und musikalisch findet man kaum einen Unterschied.

Der 2. Song „Unsterblich“ knüpft direkt an das Intro an und ist dabei auch eine typische Instanz-Nummer. Coole Gitarrenriffs, getragen von Cello und Geige, zu charismatischen Gesang und einem Schrei nach ewigem Leben. Sehr guter Opener!

Es folgt „Neue Helden“, ein Song den ich meistens überspringe, da er einfach irgendwie nur so dahin plätschert. Also er stört nicht aber irgendwie fehlt mir da einfach der gewisse Moment. Gerade im Vergleich zu den vielen starken Nummern auf dem Album. Wie zum Beispiel das folgende „Schau in mein Gesicht“, welches wirklich richtig nach vorn geht und sich schon bald zum Klassiker der Band entwickeln wird. Der Refrain lädt zum mitsingen ein und musikalisch passt auch einfach Alles zusammen. Nicht schwer zu vermuten, dass dieses Stück auch die erste Single ist.

Aber auch der nächste Song hat's in sich. In „Atme!“ bittet Holly Loose um das Leben einer ihm geliebten Person. Thematisch nicht unbedingt was neues, könnte es doch vielleicht der Gegenpart zu Saltatio Mortis' „Koma“ sein. Das stört hierbei aber nicht da die das Lied echt abgeht.

Das nächste Stück „Dein Gott“ fliegt für meinen Geschmack direkt in die Schublade neben „Neue Helden“. Haut mich absolut nicht vom Hocker und hat irgendwie auch kein richtiges Highlight. „Schlaf Schlaf“, das schonwieder etwas besser aber ist, ist aber auch eher nur Mittelmaß. Dann doch lieber Titel Nummer 8: „Der letzte Tag“. Abermals sehr hymnisch und tanzbar. Hier sind die Geigenklänge von M. Stolz einfach Ideal gesetzt und das fette Gitarrensolo von Holly D haut einfach nur schön rein. Textlich passt die Nummer natürlich hervorragend zum Albumtitel, so sieht sich der Protagonist des Stückes als ein/der Messias.

Kommen wir zu „Unsichtbar“, der textlich auch nicht nach Neuland klingt. Erinnert zum Beispiel stark an Heppners „Alleine sein“, in dem der Sänger sich einfach nur einen Tag vom Rest der Welt abschottet und weder für Freund noch Job zur Verfügung stehen will. Musikalisch aber wieder sehr gut gelöst, so dass man doch seinen Spaß in diesem Lied findet und feststellt, dass man sich auch malwieder einen Tag allein gönnen sollte.

„Die Erhabene“ ist dann auch nicht zwingend ein Lied über das man viel sprechen muss. Kann schön so nebenbei hören aber der Punkt an dem ich sagen würde „Jetzt will ich aber genau dieses Lied hören“ wird wohl sobald nicht eintreten. Dann doch lieber die wunderbare Ballade „Der Kuss“ mit Sängerin Leandra, deren Stimme herrlich verführerisch ist. Ein wunderbares Duett.

„Eismeer“ als nochmal richtige Stimmungsnummer mit fetten Drum-Einlagen und Gitarrensoli steuert die Platte langsam Richtung Ende. Mit Winterträne als Rausschmeißer kommt nochmal ein richtiger Hit. Fängt es doch unglaublich ruhig an und steigert sich fortwehrend. Nochmals kann Cellist Benni Cellini zeigen was er am Cello so kann. Wirklich sehr mitreißend die Nummer und rundet die Platte hervorragend ab.

Man muss sagen, dass die wirklich guten Lieder die paar nicht so guten entschuldigen. Auch wenn man sich textlich und musikalisch auch mal mehr trauen darf, aber dann wäre es vermutlich nicht mehr die Letzte Instanz. Man darf leider nicht hoffen hier auf musikalisches Neuland zu stoßen, dann hat man auch Spaß mit dem Album, da es von Mal zu Mal Hören besser wird. Mir gefällts, daher 4/5. (dib)

Unsere Bewertung:

4 / 5 Punkte

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