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Label: Südpolmusic
VÖ: 19. Februar 2010
12.03.2010 - Hass und Liebe - zwei Gegensätze, die sich zuweilen nur allzu gern anziehen und oftmals sogar zusammen auftreten. Das haben wohl auch die Bayern von Hassliebe erkannt und liefern uns mit "Niemandsland" ihr Debütalbum ab. Dies besticht auf den ersten Blick schonmal mit schlichtem, aber doch recht edlem Coverdesign inkl. Band und Tourbusfeeling.
Dann die zweite Auffälligkeit: Beim Großteil des Riffs und beim Sound könnte man denken, man hat die neue Platte der Troopers aus Berlin im CD-Spieler. Das ist wirklich teilweise 1 zu 1, was man zu hören bekommt. Stimmlich lässt sich Daniel Frisch am besten mit Vogelfrei oder auch mit Riitchy von Eschenbach vergleichen, also durchaus positiv. Mit letzteren waren die vier übrigens passenderweise vor Kurzem auf Tour. Kommen wir zurück zum Sound: Dieser ist wie erwähnt sehr direkt und sehr druckvoll und das beides, in Kombination mit den aggressiven Riffs, fast schon zu sehr. Mitunter werden die Trommelfelle davon etwas überstrapaziert. In "Licht" winkt die Gitarre sogar mal kurz Richtung Slayer.
Neben diesem aggressiven Riffing zumeist am Anfang oder in den Stakkato-Strophen präsentieren sich Refrain zumeist blumig, eingängig und sehr melodiös. Soll heißen: nach dem zweiten Hören kann man sie problemlos mitgrölen. Soll nun jeder selbst entscheiden, ob das positiv oder negativ sein soll. Ansonsten schwimmen Hassliebe deutlich hörbar im Deutsch-Rock / post-Onkelz Fahrwasser, was auch die recht bodenständigen, schnörkelosen, dadurch aber auch ziemlich belanglosen Texte und Themen unterstreichen.
Für ein Debüt kommt "Niemandsland" aber doch recht gut daher. Gerade obwohl mir Bands wie Frei.Wild und Konsorten nicht wirklich zusagen, finde ich aber doch bedingt Gefallen an Hassliebe. Auch die Songs gehen gut ins Ohr und sind, bis auf ein paar schwächere Nummern, durchaus gut gelungen. Nächstes Mal bitte weniger Troopers-Riffing und mehr Eigenständigkeit, die Herren! (bp)
Unsere Bewertung:
3 / 5 Punkte