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Against Me! - Reinventing Axl Rose

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Label: No Idea Records
VÖ: 01. April 2002

30.10.2007 - Vor uns liegt das Paradebeispiel eines ungeschliffenen Rohdiamanten: Eine junge Band um die 20 legt, fernab von jeglichem Medienhype, nachdem ihre EPs bei ihren Freunden recht gut angekommen waren, ihr Debütalbum vor. Dieses strotzt nur so vor Spielfreude, Ehrlichkeit und Überzeugung. Ihre Kraft beziehen sie dabei vor allem aus den überwältigenden Liveauftritten, die sie bis dahin in kleinen Kellerlöchern spielten. Natürlich wurde hier kein teures Studio und kein professioneller Produzent zu Hilfe genommen, natürlich klingts hier und da mal etwas schief. Das war aber auch gar nicht nötig und wäre zu diesem Zeitpunkt eher kontraproduktiv gewesen. Im Gesamtergebnis lässt sich von niemandem von der Hand weisen, dass hier auch ohne derartigen Luxus ein großartiges Stück Punkrock abgeliefert wird. Es geht sogar noch weiter: bald wird der Hörer merken, was für eine ungeheure Energie in den Liedern steckt und wie restlos ansteckend die Refrains sich auf das Mitschreiverhalten verhalten. Der Titelsong "Reinventing Axl Rose" mag dabei als Beispiel dienen, ist jedoch ersetzbar durch zahlreiche weitere Perlen wie "We Laugh At Danger", "Walking Is Still Honest" und das geniale "Baby, I'm An Anarchist". Die Texte handeln von Alltagsgesprächsthemen in der DIY-Musikszene, also Politik, Bands und wie sich diese verhalten sollten, DIY-Fanatikern und -Aussteigern. Besonders "Pints of Guiness Make You Strong" sticht textlich heraus, da es in gekonnter Weise ewige Liebe mit der Trauer über den Verlust des alkoholsüchtigen Gatten verbindet und somit ein in diesem Genre ungewöhnliches Feld anspricht. Schließlich findet das Album mit "8 Full Hours of Sleep" ein angemessenes, versöhnliches Ende. Wenn der letzte Ton ausklingt, sollte es für jeden offensichtlich sein, warum Against Me! derart vielen neuen Bands die Schussrichtung vorgegeben hat. (ab)