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Caracho - Lass uns Bambi spielen

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Label: One Eyed Charlie / Groove Attack
VÖ: 03. Oktober 2008

01.10.2008 - Die Hamburger Band Caracho ist wahrlich außergewöhnlich. So ähnlich wie sich die (männlichen) Bandmitglieder optisch geben (in Form von drei Blondinen), gibt sich auch die Musik. Freakig, durcheinander aber doch irgendwie cool. Ein wahres Tohuwabohu. Krasse Elektro-Beats paaren sich mit coolen Rhythmen und Texten, die quer durch die Bank gehen.

Rein vom Sound her bedienen sich Caracho bei scheinbar allem, was bisher da gewesen ist. Da wird innerhalb eines Songs plötzlich der Refrain des "Supercalifragilisticexpialidocious" Liedes aus Mary Poppins eingebaut, aber als knallharte Dancehall Version. Da wird gerappt, in Trio-Marnier vor sich hin gedudelt oder einfach der Punk aus der Tüte gelassen. Bei Caracho ist man irgendwie vor nichts sicher. Und das macht die Band irgendwie geil und reizvoll, aber irgendwie auch nervig. Eine klare Linie ist nicht vorhanden. Die Scheibe scheint schon fast für Drogen-Partys gemacht worden sein. Für normale Partys würde ich "Lass uns Bamby spielen" für nicht geeignet einstufen, zum privaten gebrauch genau so. Außer, man ist wirklich hart drauf und braucht solche Fiebertraumähnliche Musik.

Aus diesem Psycho-Sound Brei tun sich aber doch so eins, zwei richtig gute Songs hervor. Das ist in erster Linie "In Hamburg sagt man ja ja". Der Song hat einen richtig geilen Beat, ist mit viel Druck beladen und hat einen witzigen Text, der auch super dargebracht wird. Ansonsten bieten die elf Songs mit ihrer 42-Minütigen Spielzeit sehr viel - eigentlich schon fast zu viel. Kaum ein Track hat eine klare Linie vorzuweisen, sodass der Hörer nicht sehr viel Spaß daran haben kann. So manch ein Freak wird mit Caracho vielleicht dann doch genau das gefunden haben, was er schon immer gesucht hat. Und vielleicht sind Caracho ihrer Zeit auch einfach nur voraus... (sk)