Destination:Failure! - Are We There, Yet?

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Destination:Failure! - Are We There, Yet?

Label: Eigenproduktion
VÖ: 04. Juli 2008

16.07.2008 - Knapp anderthalb Jahre sind ins Land gezogen, seit der letzten Veröffentlichung der Münchner Ska-Punkrock Band Destination:Failure!. Damals hieß das Album "Estimated Time Of Arrival" und hat alles weggerockt, was nicht niet- und nagelfest war. Mit dem Titel des aktuellen Tonträgers stellen sich die Jungs nun die Frage "Are We There, Yet?".

Was gleich zu Beginn auffällt, ist, dass Destination:Failure! ihren Underground-Charme verloren haben. Das beweist einerseits das saubere und professionelle Artwork, andererseits der Sound. Er wirkt äußerst professionell, ohne dass irgendwelche negative Assoziationen in diesem Zusammenhang aufkommen. Massentauglich ist eine weitere Vokabel, die man auch in diesem Fall absolut im positiven Sinne verwenden kann. Der Sound rockt, die Musik geht ins Ohr und das Gesamtpaket macht einfach höllisch Spaß, und das ohne, dass nur ein kleinster Teil der Authentizität von Destination:Failure! verloren geht. Die Jungs haben sich außerordentlich weiterentwickelt und sind sich dabei treu geblieben.

Ohne nachträglich das vorher da gewesene schlecht reden zu wollen - Destination:Failure! sind kaum wieder zu erkennen. Mir fallen spontan keine Punkte ein, bei denen sich die Band nicht weiterentwickelt hat. Sehr auffällig ist hierbei der Gesang. Dieser passt wunderbar zum Sound und ist kaum zu vergleichen mit dem eher rotzigen Gesang der früheren Platten. Hinzu kommen die abwechslungsreichen Songs, die allesamt in klassischer Ska-Punkrock Manier dargeboten werden. Die markanten Trompeten sind immer mit dabei, ohne zu aufdringlich zu werden. Aber aufgepasst! Einige Überraschungen warten auf den Hörer. So wird der Song "Wouldn't" beispielsweise von einem anderen Bandmitglied gesungen. Und an manchen Stellen wird der Sound richtig hart. Man möchte fast meinen, dass Destination:Failure! sich langsam zur Hardcore oder gar Metal Band entwickelt. Aber diese harten Stellen bleiben nur die Ausnahme und stören gar nicht - im Gegenteil! Sie tragen ihren Teil dazu bei, dass das Album vor Abwechslungsreichtum und neuen Ideen nur so sprudelt. Die ganze Platte wirkt einfach rund und ausgereift. Es macht fast den Eindruck, als würde die Band genau wissen, was sie will. Und genau das scheint die Band auch voll umgesetzt zu haben auf dieser Scheibe.

Wie so oft bei richtig geilen Platten, braucht auch dieses Album einige Durchläufe, bis der Sound richtig im Ohr ist. Mein Tipp: Die CD einige Male anhören, einen Gig der Band besuchen, spätestens dann ist man süchtig nach dem Sound. Denn live rocken Destination:Failure! so einiges weg. Und wenn man die Spielfreude der Jungs mal live gesehen hat, fällt es einem gar nicht mehr schwer, sich auf die Songs einzulassen.

Die druckvollen Lieder mit ihren eingängigen Melodien und der abwechslungsreichen Arrangements werden auch beim x-ten Mal hören nicht langweilig und bleiben im Ohr kleben. Das Album macht von vorne bis hinten Spaß, ohne, dass sich Durchhänger bemerkbar machen. Wer trotzdem einige Anspieltipps haben möchte, den lege ich die Songs "Ruins Of Our Past", "Blind By Design" und "New Year's Eve" ans Herz. Eine Spielzeit von fast einer Stunde ist übrigens auch nicht zu verachten.

Ich habe selten erlebt, dass sich eine Band innerhalb so kurzer Zeit zu so einem Brett entwickelt. Ohne den geringsten Zweifel kann ich mir nun erlauben, eine Antwort auf die rhetorische Frage im Albumtitel zu geben: Hell Yeah! You are There! (sk)

Unsere Bewertung:

5 / 5 Punkte

5 / 5 Punkte

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