Matt Roehr - Uhad2bthere! Live Bootleg Vol. 1

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Matt Roehr - Uhad2bthere! Live Bootleg Vol. 1

Label: GonzoMusic Records
VÖ: 13. Juni 2008

12.06.2008 - Da Matthias "Gonzo" Röhr, alias "Matt Roehr", eine Bühnensau ist, war es nicht verwunderlich, dass er nach seinem Debüt-Album "Barra da Tijuca" auch schnell eine entsprechende Tour anstrebt. Diese hat er in der Bundesrepublik, wo noch immer seine Haupthörerschaft lebt, auch im Januar dieses Jahres umgesetzt. Die Reaktionen seitens der Zuschauer waren im Kollektiv gut. Und da fragt man sich, wie das kommt? Denn die neue Hörerschaft besteht nun mal fast ausschließlich aus ehemaligen Onkelz-Fans, die ja bekanntermaßen nicht immer offen sind für neuen Sound. Man muss nur an die Vorbands der Touren der Böhsen Onkelz denken, wie diese oftmals reihenweise ausgepfiffen wurden.

Meine Vermutung ist, dass sich das Onkelz-Fans Lager aufgespaltet hat. Die intoleranten Proleten sind auf den Onkelz Cover-Band Zug mit aufgesprungen und feiern ihre alten Helden mit Bands wie den Enkelz oder neuen Bands, die einen ähnlichen Sound drauf haben, wie Frei.Wild oder stürzen sich auf das Soloalbum eines Stephan Weidners. Die offenen Fans, die den neuen Sound von Matt Röhr lieben, allein, weil er durch seine Solos und Gitarreneinsätze in den letzten 20 Jahren bei den Onkelz schon einen Welt-Rock'n'Roll Sound mit eingebracht hat und der treuen Hörerschaft diese Art von Musik von daher nicht fremd ist, gehen deshalb auch sehr gerne auf ein Konzert des ehemaligen Onkelz-Gitarristen und erfreuen sich am Sound und am Leben. Ohne Wehmut, ohne Hass und ohne Neidereien. Dafür mit vielen Erinnerungen an eine geile Zeit und vor allem Vorfreude auf all das, was noch kommen wird, fernab von irgendwelchen Zwängen und Korsagen.

Dass Gonzo ähnlich denken muss, merkt man einfach beim Hören seines Sounds. Er kommt unglaublich kraftvoll, authentisch und konsequent durch die Boxen geschossen. Als wäre es ein Loblied auf die Freiheit. Rock'n'Roll als reinigender Sound. Rock'n'Roll als Batterie und als der Soundtrack eines neuen Lebensabschnittes.

Mit seinen Kollegen Charlie Huhn, Stephan Weiler, Claucio Ayala, Marcelo Linhares und Cèsar Garzoni, die ihr Handwerk voll und ganz beherrschen, rockt er alles weg, was nicht Niet- und Nagelfest ist. Stilmittel wie der Blues und der Soul kommen immer wieder zum Vorschein und bringen eine angenehme Abwechslung mit in den Sound.

Das Live-Album hat sich allein deshalb schon gelohnt, weil die Songs live noch cooler wirken als auf dem Album. Wie begeistert das Publikum von der Performance ist, hört man immer wieder. Als Schmankerl gibt es beispielsweise den Bob Dylan Coversong "All Along The Watchtower". Außerdem bietet die Rückseite der CD einen DVD-Part mit den drei Videos der Songs "I Ain't Around No More", "Made To Last" und "Barra Da Tijuca".

Alles in allem bleibt zu sagen, dass Matt Roehr musikalisch endlich dort angekommen ist, wo er hin gehört. Der Sound kann auch auf dem Live-Album absolut überzeugen und macht Lust auf mehr. Bis es weiter geht mit neuen Klängen, hat man die Möglichkeit, den Sommer mit einen würdigen Soundtrack zu garnieren. Entspannen und genießen heißt die Devise. (sk)

Unsere Bewertung:

4 / 5 Punkte

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