Erik Cohen - Kapitän

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Erik Cohen - Kapitän

Label: RYL NKR Recordings
VÖ: 21. Juni 2013

15.07.2013 - Es ist das Jahr 2012. Der Kieler Hardcore-Punk-Whatever-Kreuzer Smoke Blow schippert so langsam in den Heimathafen, um dem Musikgeschäft im großen Stil erst einmal ‚Adieu‘ zu sagen. Bis dato wissen wenige, dass Fronter Jack Letten sich ein neues Alter Ego gesucht hat und fortan unter dem Namen Erik Cohen seine Wege gehen, beziehungsweise fahren wird. Im November selben Jahres steht mit „Chrom“ ein breitbeiniges Übermonster bei Youtube am Start, das alles, was so im deutschsprachigen Rockbereich 2012 stattgefunden hat, mal locker in den Schatten stellte.

Das weiß der gute Erik wohl auch selbst, so redet er selbst von „Hit-Rock“, wenn er über seine eigene Musik spricht und ist sich nicht zu schade, quasi dauerhaft auf dicke Hose zu machen. Dabei lässt er seine Anhänger auch regelmäßig am Entstehungsprozess zu eben jener „Kapitän“ EP teilhaben, mit der er sich das erste Mal auch offiziell auf Platte vorstellt. Aus diesem Grund ist dem aufmerksamen Hörer das meiste der EP auch bereits zuvor bekannt. Was zum Beispiel im Fall von „Polar“ nicht immer förderlich ist, denn der Song will anfangs so überhaupt nicht zünden, da man eben eine andere (Roh-)Version noch teilweise ohne Vocals gewöhnt ist. Auch nach mehrmaligem Hören der „kleine Hänger“ der EP.

Klar, über „Chrom“ brauchen wir nicht weiter zu reden – das ist schlichtweg DER Song 2012 – für mich jedenfalls und holt hier in (neu-)gemasterter Version auch nochmal einiges raus. Auch der Titeltrack gleich zu Beginn braucht eine Weile, um in den Gehörgang zu wandern, beißt sich dann dort aber fies fest – so wie ein bissiger Hund, der eigentlich doch nur spielen will. Als sei die musikalische Vielfalt mit diesen drei Songs nicht schon groß genug, schiebt Erik nun auch noch das Rheingold Cover „Dreiklangsdimensionen“ hinterher, das die EP um einen gehörigen 80er Jahre Einschlag reicher macht, bis dann schließlich mit „Chrom 2“ noch mal der perfekte Song für jede Nachtfahrt hinterhergeschoben wird.

Das Cover ist übrigens auch sehr stimmig, denn es wurde der, etwas in Mitleidenschaft gezogene, Flyer gewählt, der auch schon vorher zu Promozwecken herhalten musste. Im Booklet Einleger gibt’s – ganz schlicht – alle Texte. Immerhin! Und das alles in kühlem Blau gehalten, was die Atmosphäre der EP perfekt widerspiegelt. Die kühle nordische Art des Kielers und der Geruch der Nordsee sind hier unweigerlich omnipräsent.

Im Herbst soll das neue Album kommen und die deutsche Rock-Landschaft muss sich warm anziehen, wenn diese EP wirklich nur der Anfang gewesen sein sollte und die Schlagzahl an Hits noch weiter erhöht wird. Danke Erik, dass du es fernab vom typischen Deutschrock spannend machst! (bp)

Unsere Bewertung:

5 / 5 Punkte

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