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Label: Sunny Bastards
VÖ: 05. Juli 2013
28.06.2013 - Als Alter Liebhaber der Musikkassette habe ich mich sehr gefreut, auf dem Titelbild des neuen Albums „...von Dreck und Staub“ der Band Suspekt einen Recorder und einen Skin mit einem Tape in der Hand zu sehen. Dieses Motiv setzt sich weiter fort im Artwork der neuen CD. Neben weiteren alternativen Abbildungen dieses Motivs ist die CD-Scheibe mit einer MC-Tonbandrolle bedruckt, was super ausschaut und mal etwas anderes ist. Nachdem die Schallplatte inzwischen wieder in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist und es selbstverständlich ist im Punk- und Oi!-Bereich die Musik nicht nur auf CD, sondern auch auf Platte zu veröffentlichen, wird es langsam Zeit der Kassette zu einem neuen Höhenflug zu verhelfen, schließlich ist sie gefährdeter, als es die Schallplatte jemals war.
Aber hier sollte es ja erst einmal um die Musik gehen. Und die gefällt mir gut. Endlich mal wieder etwas Oi!-Geschrammel, der sich nur in Nuancen von vielen anderen Bands dieser Richtung abzeichnet, aber das ist auch egal. Hier geht es in erster Linie darum, richtig was auf die Ohren zu kriegen und das ist absolut der Fall. Der Gesang wirkt rau, authentisch, absolut passend, aber für meinen Geschmack etwas zu schwach bzw. zu schwach gemischt. Für meinen Geschmack hätte man das noch etwas mehr in den Vordergrund rücken sollen, gerade weil hier sehr gute Gröl-Kombis stattfinden - wie in „Gesprengte Ketten - und Liedern wie „Narben Deiner Stadt“ gerade durch die Emotion und Kraft des Gesangs erst richtig funktionieren. Musikalisch funktioniert das Werk recht gut. Zu Beginn hat man nur das Geschrammel im Gehörgang, doch nach ner Weile merkt man erst die Verspieltheit der Jungs und wir die einzelnen Lieder nach und nach ihren Charakter entwickeln. Trotzdem muss man sagen, dass sich Suspekt vom Gesamtoutput nicht allzusehr von vielen anderen Genrebands abheben.
Auch textlich bleiben wir im altbekannten Oi!-Bereich, wo es um gepflegte Besäufnisse geht, um das harte Pflaster der Heimatstadt, „Parole Spaß“, den „Way Of Life“, Zusammenhalt und der altbekannten Dosis Gesellschaftskritik. Alle Texte kann man im 16-seitigen Beiheft bei Bedarf nachlesen. Insgeamt handelt es sich um 11 Lieder.
Insgesamt gefällt mit das Album gut, sodass ich es Freunden der bodenständigen Straßensounds nur empfehlen kann. Wer mit dieser Art von Musik wenig anfangen kann, der hat sowieso nicht bis zu dieser Stelle meine Rezension gelesen. Erschienen ist das Album auf CD, LP und MP3. Auf Kassette leider noch nicht... (sk)
Unsere Bewertung:
4 / 5 Punkte