Metz - Metz

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Metz - Metz

Label: Sub Pop
VÖ: 05. Oktober 2012

28.01.2013 - Eines vorweg: Die vorliegende Scheibe von Metz ist seit meinem Beginn bei Punkrocknews vor 3 ½ Jahren die mit Abstand schwerste, was die Beurteilung angeht. Ist das jetzt ganz großer Mist oder ein wirklich grandioses Album? Soll das so? Meinen die das ernst? Ich kann mich auch nach mehreren Durchläufen nicht wirklich entscheiden.

Die Verpackung ist schon einmal äußerst ansprechend und sticht wahrlich aus dem Covereinheitsbreit heraus. Auf dem schwarz/weißen Cover ein, über Aktenordnern verzweifelnder, Mann (only my 2 cents) und darüber im transparenten Prägedruck der Bandname in großen, breiten Lettern. Sieht eher nach Post- als nach Punkrock aus. Ein Blick auf die Rückseite: ein verzogenes Bild voller Chaos. Ein Typ, mitten in ein Schlagzeug reingefallen und darüber die 10 Songs starke Tracklist. Soll diese doch recht gegensätzliche Gestaltung des Digipaks etwa auch den Sound der Band widerspiegeln? Mit Lyrics-Interpretationen kann ich leider nicht dienen. Das Booklet ist lediglich ein Einleger, in dem sich die komplett schwarze CD befindet. Keine Texte. Und jetzt?

Ein dickes Schlagzeug und Noisegeräusche (Redundanz, ick hör dir trapsen) läuten das Spektakel ein, bevor verzerrte Gitarren den wütenden, ja völlig durchgedrehten Sänger freilassen. „Headache“ heißt der Song und es scheint, als mache er seinem Namen alle Ehre. Man will gar nicht so richtig begreifen, was hier abgeht. Post-Hardcore-Sludge-Punk soll das sich Ganze nennen. Aha. So manches Opener-Riff könnten auch von einer Hardcore-Punk Band stammen, jedoch ist das Chaos, was die Jungs hier fabrizieren weit entfernt davon. Auch der, sehr in den Hintergrund gemischte, Gesang erinnert wahrlich an vergangene Punktage voller Rebellion und Selbstzerstörung. Eine professionell abgemischte Platte, die eben „crappy“ klingen soll? Tatsächlich! Und es wirkt auch noch. Das Flair kommt zu 100% an. Und das über die vollen 30 Minuten Albumlänge. Es ist schwer zu beschreiben, was die Jungs aus dem sonst so sauberen und gediegenen Toronto hier Song für Song abliefern. Was bleibt? Rauschen.

So schnell wie ich die Scheibe der Kanadier im ersten Moment wieder aus meinem Player verbannen wollte, so beständig hält sie sich in ihm. Als krallte sie sich fest und das Biest will nicht loslassen. Kanada ist doch immer wieder gut für musikalische Überraschungen! Nur für Leute, die sich auf Musik abseits aller nachvollziehbarer Musik einlassen können und wollen! (bp)

Unsere Bewertung:

4 / 5 Punkte

4 / 5 Punkte

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