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Label: Fatianol Records
VÖ: 28. Januar 2011
18.10.2012 - ch muss schon zugeben: Beim ersten Blick auf den Bandnamen, das Cover und den Albumtitel ging ich doch stark davon aus, dass mir gleich harte Gitarren und eine tiefe (womöglich noch mit rollendem ‚R‘ ausgestattete) Stimme entgegen schallt. Doch weit gefehlt! Geist liefern mit Feuerengel weiß Gott kein Neue Deutsche Härte Album ab. Deutsch ja – und das komplett, allerdings eher von der softeren Sorte.
Denn trotz der charismatischen Stimme von Sänger Fares Rahmun, dessen Timbre sich irgendwo zwischen Laith Al-Deen, Disturbed und Mittelalter-Rock ansiedelt, der eine Menge Gefühl und Kraft in sein Organ zu legen vermag, ist die Platte nicht zuletzt aufgrund der oft nur leicht angezerrten Gitarren vor allem im seichteren Alternative-Rock anzusiedeln. Man kann die unverfälscht aufgenommenen Röhrenverstärker förmlich spüren. Mit ihrem ordentlich produzierten Album und der soliden Musik könnten Geist auch jederzeit für NRW beim Bundesvision Songcontest starten und hätten damit wahrscheinlich auch ihre Zielgruppe gefunden. Denn auch textlich geht es hier, für eine deutsche Alternative-Rock Band typisch, natürlich um Zwischenmenschliches mit massig Selbstreflexion.
„Feuerengel“ ist insgesamt eine nette Platte geworden, aber eben auch nur nett. Nette Sachen sind gut gemacht und laufen auch gut nebenher, aber irgendwie kicken sie dann letztendlich doch nur bedingt. Genau das ist hier der Fall. Vielleicht sollte die Band, anstatt andere Bands mit gleichem Namen zu verklagen, lieber etwas mehr Zeit in etwas mehr Eigenständigkeit im Sound investieren. (bp)
Unsere Bewertung:
3 / 5 Punkte