Autobot - ...und die Schmuggler von der Geisterbucht

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Autobot - ...und die Schmuggler von der Geisterbucht

Label: Eigenproduktion
VÖ: 01. Oktober 2008

29.03.2012 - Dass Autobot geile Scheiße ist, habe ich bereits vor knapp anderthalb Jahren festgestellt. Unaufgefordert flatterte damals seine CD „Total Mutiert“ rein und nach einer Weile habe ich mir die Sache mal angehört und mich hat es, gelinde gesagt, vom Hocker gehauen. Diverse musikalische und emotionale Orgasmen sorgten dafür, dass die Rezension zu „Total Mutiert“ dezent positiv ausgefallen ist. Mit großen Sprüchen forderte ich weitere Tonträger an und war sehr glücklich, als ich dann die 2008 erschienene CD „Autobot und die Schmuggler von der Geisterbucht“ bekommen habe. Wie es aber oft so ist: Der Stapel der zu rezensierenden CDs wird immer größer und gerade die Scheiben, zu denen man etwas besonders liebliches, philosophisches bis lyrisches schreiben möchte, schiebt man immer wieder auf und am Ende bleiben sie ewig unangetastet.

Diesen Teufelskreis wollte ich nun endlich einmal zerbrechen und habe mir deshalb die oben genannte Autobot-CD nach langer Zeit wieder heraus gekramt, um ein bisschen was dazu zu schreiben. Ich habe mir jedoch vorgenommen, es kurz und knapp zu machen, weil man für manch Meisterwerke einfach nicht die passenden Worte finden kann.

Das Frühwerk „Autobot und die Schmuggler von der Geisterbucht“ ist noch nicht so ausgereift wie „Total Mutiert“, trotzdem gefällt auch dieser Tonträger wieder sehr. Das beginnt schon beim Namen der CD, der – Kenner werden es schon gemerkt haben – an diverse Geschichten verschiedener Hörspielhelden erinnert. Entsprechend ist die Aufmachung des Tonträgers ausgefallen. Einfache aber gekonnte Zeichnungen erinnern an die alten Hörspielkassetten, sodass unabhängig zum CD-Inhalt eine gewisse Grundsympathie bei allen Hörern aufkommt, die bis Ende der 80er Jahre geboren sind. Aber die Generation der 70er und 80er Jahre ist in der Regel mittlerweile auch eine Internet-Generation, von daher gibt es auch für die jüngeren Zuhörer genug ansprechende Inhalte.

Serviert bekommt man ganze 16 Stücke, die nahezu alle menschlichen Gefühlslagen sowie eine großen Themenpalette abhandeln. Schon beim Studieren der Spielliste schlackerte ich mit den Ohren. Denn Titel wie “Meine Strahlenkanone und ich“, „Sein Stickeralbum ist fast voll“ oder das „Intro“ zum Abschluss können einfach nur Gassenhauer sein. Und so ist es auch! Die meisten der Lieder könnte ich immer wieder anhören, egal ob „Brille verloren“, „Der alte Held, er ist zurück“, „Was ist bloß mit Uwe los?“, „Marmelade“, „Irgendwie Rock'n Roll“ oder die oben genannten Titel. Autobot ist mal philosophisch, mal heiter, mal durstig, mal gut drauf aber immer witzig, leicht ironisch und extrem anspruchsvoll.

Wer zu faul war vorab meine „Total Mutiert“-Rezension zu lesen, muss natürlich wissen, dass Autobot eine Ein-Mann-Kapelle ist. Und dieser eine Mann schreibt die Texte, spielt die Musi und singt selbst. Das ist aber bei weitem nicht alles, denn Autobot ist ein absoluter Allrounder. In der Filmbranche würde man Autorenfilmer dazu sagen, in der Musikbranche sagt man dazu Liedermacher, doch dieser Begriff wird dem Autobot natürlich bei weitem nicht gerecht!

Autobot schafft es mit einfachen Mitteln unheimlich viel Kraft in die Musik zu stecken und mit viel Ironie schafft er es verschmitzt und authentisch seine Anliegen dem Zuhörer näher zu bringen. Was das für Anliegen sind? Das heraus zu finden, überlasse ich Euch.

Der Text zu meiner Rezension wurde nun doch etwas länger. Gerecht wurde ich dem bisherigen Lebenswerk und gerade der mir vorliegenden CD von Autobot bei weitem nicht. Wer meinen Lobeshymnen keinen großen Glauben schenken möchte, der soll selbst mal im weltweiten Netz nach diversen Videos und Hörproben von Autobot suchen. Ich bin überzeugt davon, dass es nicht nur mir so ergehen wird. (sk)

Unsere Bewertung:

5 / 5 Punkte

5 / 5 Punkte

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