Der Schreihals - ...und trotzdem ist es Musik!

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Der Schreihals - ...und trotzdem ist es Musik!

Label: P6 Records
VÖ: 30. Oktober 2010

29.02.2012 - Heute möchte ich nun endlich mal ein bisschen was zu einem Album schreiben, das schon eine Weile bei mir herum liegt. Es handelt sich hier um die CD „...und trotzdem ist es Musik!“ des Liedermachers Der Schreihals.

Schon lange habe ich vor dazu etwas zu schreiben, aber irgendwie habe ich immer wieder einen Bogen drum herum gemacht. Beim erneuten Hören wurde mir auch wieder bewusst, wieso das so war. Liedermacher-Musik mag ich meistens sehr und auch sonst bin ich für vieles offen, aber Der Schreihals ist wirklich eine Sache für sich. Allein das Titelbild der CD zeigt schon, dass man hier auf alles gefasst sein muss. Beruhigend ist aber, dass man schnell merkt, dass sich Der Schreihals selbst nicht allzu ernst nimmt. Denn musikalisch hat er nicht sonderlich viel zu bieten, die Stimme und der Gesang sind auch grenzwertig, ebenso die Aufmachung des Tonträgers, die im Grunde gar nicht vorhanden ist (Die CD ist Grün mit weißen Aufdruck, die Rückseite des Titelblattes wurde mit der Trackliste bedruckt, sowie ein paar Daten und Grüße, auf der Rückseite der Hülle findet man nochmal die Trackliste, sowie ein Foto des Künstlers während eines Auftrittes. Das untere Drittel des Bildes wird von Regenschirmen geschmückt, da es an dem Tag scheinbar geregnet hat). Die Texte sind teilweise ganz witzig, jedoch muss man dafür ein hartgesottener Hörer sein, denn sonst kriegt man schnell Aggressionszustände, bei Reimen wie „Wenn Dein Vater Dich verleugnet und sagt er hätte Dich nicht gezeugnet“ oder „Das ist sicher so ne Nummer, wo die Rechnung macht dann Kummer“.

Ich muss aber sagen, dass das Gesamtpaket schon irgendwie Spaß macht. Der Schreihals hat ohne Zweifel selbst viel Spaß an dem was er macht und das hört man auch. Die vorhandenen Mängel kann man auch wieder als Vorteil werten, nach dem Motto „so schlecht, dass es schon wieder gut ist“. Ich habe mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt und konnte die Lieder auch mehrfach hören, ohne gleich aus dem Fenster springen zu wollen. Zu oft ging es dann aber doch nicht, weil die Musik dann doch irgendwann auf die Nerven gehen kann.

Die 16 Tracks bieten eine große thematische Bandbreite von Michael Ballack über Hartz IV bis hin zum Einkaufen gehen, virtuelle Kontaktbörsen oder der Verdacht man sei Jesus. Wie man sich schon denken kann sind die Texte oftmals ironisch gemeint und erinnern schon fast ein wenig an die Grundaussagen diverser Lieder der Abstürzenden Brieftauben.

Wer also auf abgedrehte Künstler steht und auch nichts gegen Liedermacher hat, könnte Gefallen an Der Schreihals finden. Alle anderen sollten sich erst einmal ein paar Hörproben gönnen. (sk)

Unsere Bewertung:

3 / 5 Punkte

3 / 5 Punkte

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