Der W - Was ist denn hier nicht los

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Der W - Was ist denn hier nicht los

Label: 3r
VÖ: 25. Februar 2011

07.03.2011 - Keine drei Monate ist es her, seit der letzte Output des W ("Autonomie!") veröffentlicht wurde und nun gibt pünktlich zum Tourstart aus Frankfurt also noch einmal einen Nachschlag für die Fans. Das Ganze in Form von einer EP mit vier neuen und zwei mehr oder weniger altbekannten Titeln sowie zwei Videos. Versprochen wurde, dass gerade die Fans, die mit der experimentellen Seite von "Autonomie!" nicht so richtig zurecht kamen, voll auf ihre Kosten kommen sollen. Schauen wir mal.

Der Titeltrack leitet auch gleich die EP ein und ist anhand des sehr simplen, anstachelnden Textes sicher ein heißer Kandidat für den Opener der Setlist und nach 2:50 auch schon wieder vorbei.

Anschließend gibt es mit "An die, die wartet" noch einmal eine Art Lovesong, frei nach dem Motto "werde ich je die Richtige finden?". Der rockt schonmal etwas straighter nach vorne als noch der Opener, überzeugt allerdings mit dem 4-Worte-Refrain nur bedingt.

Wäre in "Gedanken können lernen" nicht der ziemlich starke Refrain und das Solo, würde dieser Song wohl ein heißer Kandidat für meine Skip-Taste werden. Die Wortaneinanderreihungen und der dazu abgehakte Strophen-Riff sind mir da einfach zu einfallslos.

Das heimliche Highlight der EP kommt in eher ruhigerer Form daher und nennt sich "In stürmischer See". Erinnert mich persönlich entfernt an "Pass gut auf dich auf" und wächst am Ende mit dem Einsatz der Stromgitarren zu einem wirklich interessanten Song heran und wo wir schon bei Tasten waren - hier ein Fall für "Repeat". Insgesamt sehr laid-back und was für's Autoradio, wenn man nachts einsam durch menschenleeres Land fährt.

Kommenden wir nun zu dem bekannten Teil der EP. Die rockige Version von "Gewinnen kann jeder", die es im Prinzip in fast der selben Form schon auf der Live-CD zu "Von A nach W" zu hören gibt, hat etwas an Aggressivität eingebüßt, die noch bei den Live-Shows zu hören war, kommt aber dafür umso lässiger und umbeschwerter um die Ecke. Den Abschluss macht "Heiß", was damals (und heute immer noch) als kostenloser MP3-Download kurz nach der Veröffentlichung von "Schneller, Höher, Weidner" auf den Seiten des W zur Verfügung gestellt wurde. Musikalisch für mich sogar der beste Song auf der EP, aber da eben schon bekannt, weniger interessant.

Zusätzlich gibt es noch zwei Videos, welche beide komplett vorher auf Youtube online gestellt wurden - quasi als Bonus. "Machsmaulauf" gibt einen kleinen Einblick in die Sessions mit Mickey Dee (Motörhead Drummer) und mit "Fleisch" bekommen die Fastfoodkonzerne eine ordentlich Ohrfeige ab. Nichts für schwache Nerven!

Fazit: den neuen Songs hört man allesamt an, dass sie aus den "Autonomie!"-Sessions stammen, so schließt man also nahtlos an die letzte Veröffentlichung an, jedoch kommen sie im Vergleich zu den doch äußerst starken Albumtracks nicht über eine Art B-Seiten Charakter hinaus. Der W war immer bekannt für gute, durchdachte & tiefgründige Texte - und genau das vermisse ich hier schmerzlicher, denn je. Auch die Tatsache, dass es mit lediglich vier neuen Songs doch etwas wenig für's Geld gibt, macht es nicht besser. Dennoch schön, dass es kurz vor der Tour noch einmal etwas Neues zu hören gibt und für alle Fans des W empfehlenswert! (bp)

Unsere Bewertung:

3 / 5 Punkte

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