Soifass - Hypokrit

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Soifass - Hypokrit

Label: KB Records
VÖ: 30. Juli 2010

03.08.2010 - Nach sechs Jahren Pause melden sich die Berliner Oi!-Punks von Soifass wieder zurück. Das neue Werk heißt “Hypokrit“ und ist das dritte Album innerhalb von zehn Jahren und der erste Tonträger nach der Trennung im Jahr 2007 und der Neugründung, die zwei Jahre später erfolgte. Soifass können auch im neuen Jahrzehnt noch immer durch ihre kraftvolle Musik und den durchdachten Texten überzeugen. Der Sound geht schon wie in den vorherigen Tonträgern voll auf die Zwölf und ist eine Mischung aus Oi!, Punk, Streetrock und Hardcore, wobei der Oi! vorherrschend ist. Die Musik ist druckvoll und energiegeladen. Die Melodien gehen gut ins Ohr und werden von einer kraftvollen Stimme untermalt. Der Gesang geht gut nach vorne, jedoch geht dieser von der Lautstärke her oftmals ein wenig unter, weil er im Verhältnis zur Musik sehr leise abgemischt ist. An manchen Stellen wirkt das Gesamtpaket dann leider wie ein musikalischer Brei, was ab und zu noch einmal durch den undeutlichen Gesang verstärkt wird.

Ein weiterer Kritikpunkt ist in meinen Augen, respektive Ohren, dass es keine großen Hits und Ohrwürmer auf der CD gibt. Alle zwölf Songs hören sich selbst nach mehrfacher Beschallung sehr ähnlich an und wenn man sich das Album angehört hat, kann man im ersten Moment nicht sagen, ob es sieben oder neun Songs waren. Die Musik macht zwar Spaß und geht gut nach vorne, aber irgendwie fehlt mir die Abwechslung und die herausragenden Stücke. Dadurch, dass man aufgrund der Abmischung und/oder des Gesangs die Texte auch nicht immer sonderlich gut versteht oder diese einfach unter gehen im Gesamtbild, geht leider auch viel von der Massage und der Attitüde flöten, was sehr schade ist, gerade wenn man einen Blick in das Beiheft wirft.

Die Aufmachung des Albums ist sehr gelungen. In einer zweifach ausklappbaren und reichlich bebilderten Digipak-Verpackung befindet sich der Silberling und im Linken Flügel der Hülle ist ein ausführliches Booklet untergebracht. Die darin enthaltenen Bandfotos, Dankesgrüße, allgemeinen Daten und die Texte des Albums werden mit zahlreichen Zeichnungen im modernen Comic-Stil untermalt. Dieser Comic, der jeweils hinter der – nicht störenden – Schrift zu sehen ist, ergibt sogar eine kleine Geschichte. Einen kleinen Kritikpunkt zur Verpackung habe ich aber leider auch: Das Cover-Motiv wurde gleich dreimal verwendet und das Motiv von der Rückseite ist zweimal vorhanden. Aufgrund der vielen Fläche, die das Digipak bietet, und den zahlreichen Abbildungen, ist dies aber nicht weiter störend.

Unterm Strich ist “Hypokrit“ ein gelungenes Album, das für Fans des gepflegten Straßenrocks und der Oi!-Musik definitiv empfehlenswert ist. Insgesamt bekommt man zwölf neue Songs um die Ohren gehauen, inklusive einem kleinen Vorwort von Klaus Kinski höchst persönlich (“Ich bin nicht Euer Superstar!“) und das bei einer Laufzeit von sehr ordentlichen 43 Minuten. Fans der Band und Freunde des Genres können hier gerne einmal rein hören und werden zum Großteil auch ihre Freude daran haben, ein neuer Meilenstein der Oi!- und/oder Streetpunk-Musik wird mit “Hypokrit“ aber definitiv nicht gesetzt, hierfür fehlt es einfach noch an der ein- oder anderen Besonderheit. (sk)

Unsere Bewertung:

3 / 5 Punkte

3 / 5 Punkte

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