Dollhouse - Rock'n'Roll Revival

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Dollhouse - Rock'n'Roll Revival

Label: Electro Church Records
VÖ: 14. Mai 2010

20.07.2010 - Es gibt ja das allseits bekannte Sprichwort "never judge a book by it's cover" - das sollte man grundsätzlich ja auch nicht unbedingt bei Platten machen. Manchmal ist es allerdings unumgänglich, sich ein (Vor)Urteil über eine Band aufgrund des Albumcovers zu bilden und ich behaupte, im Falle von Dollhouse auch ein bisschen Absicht. Das Cover jedenfalls verrät mit psychedelischem Bandschriftzug und dem Aussehen der abgebildeten Musiker dem geneigten Hörer sofort, wohin, beziehungsweise in welche Zeit die Reise geht: nämlich in die 60er/70er Jahre. Nicht umsonst lautet der Titel passenderweise "Rock n Roll Revival".

Da ist es allgemein nun auch keine Überraschung, dass die Musik der Schweden so sehr an den Rock n Roll der 60er und 70er angelehnt ist, dass man fast schon meinen könnte, er stamme daher. Da fehlt dem Vintage Garagenrocksound nur noch das romantische Knacken der Plattennadel. Wenn man Dollhouse also einordnen müsste, dann wohl zwischen den Doors und den Stones mit einem ganz kleinen Touch Skandinavien. Und nun ja, da jetzt beide Bands bei mir keine absoluten Jubelsprünge hervorrufen, muss ich gestehen, kann ich auch nur bedingt etwas mit dieser Veröffentlichung von Vintage Musik mit androgyner Stimme im Jahre 2010 anfangen. Zu allem Überfluss kehrt auch der Gospel deutlich hörbar ins Soundgewand der Schweden ein.

Ich weiß nicht, ob Fans der genannten Musikrichtungen nicht vielleicht doch lieber zu den Originalen greifen, wenn sie sich mal wieder musikalisch in die alte Zeit katapultieren wollen, denn trotz durchaus handwerklich guter Musik bleibt bei mir außer dem chilligen, etwas verruchten "Last Night" wenig hängen und ich weiß nicht ganz, ob es der fehlenden Eigenständigkeit, dem hundert Mal überholten Sound oder einfach meinem persönlichen Geschmack geschuldet ist. Weniger Hippietum und weniger Gospel wären mir zum Beispiel deutlich lieber.

Fakt ist, die Scheibe könnte definitiv problemlos auf jeder alternativen Indie-Studentenparty laufen und Dollhouse würden die Gäste mit ihrer knapp 30minütigen CD durchaus zum Tanz ermuntern. Wer möchte, kann sich davon ab September in Deutschland auf Tour überzeugen. (bp)

Unsere Bewertung:

2 / 5 Punkte

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