Pöbel & Gesocks - Beck's Pistols

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Pöbel & Gesocks - Beck's Pistols

Label: Sunny Bastards
VÖ: 11. Juni 2010

06.07.2010 - Aufgrund der aktuellen Fußball-Weltmeisterschaft und der Teilnahme von Argentinien mit ihren “Fußballgott“ Diego Maradona als Trainer musste ich in der letzten Zeit schon oft an die Band Pöbel & Gesocks denken. Denn mit ihrem Song “Diego Maradona“ haben die Jungs den argentinischen Fußballer ein ganz besonderes, musikalisches Denkmal gesetzt. Die Tatsache dass solche und andere Lieder der Band immer wieder in meinen Kopf herum schwirren, beweist, wie einflussreich die Herrschaften sind. Bereits seit über 30 Jahren machen Willi Wucher und Konsorten Musik und haben somit schon unzählige Punkgenerationen Geprägt und überlebt.

Ihr neustes Werk trägt den Namen “Becks Pistols“ (wer es nicht weiß: So hieß die Band in ihren Anfangsjahren) und beinhaltet dreizehn neue Titel, die allesamt rocken und gut ins Ohr gehen. Das Schöne daran ist außerdem, dass sich die Jungs einerseits treu bleiben, also weiterhin über “Alk & Sex“ singen, andererseits offensichtlich eine deutliche Weiterentwicklung durch gemacht haben. So werden diesmal verstärkt ernste Themen behandelt, die tief unter die Haut gehen. Neu ist dies natürlich nicht, denn mit Songs wie “5 Millionen“ hat Willi Wucher schon vor über zehn Jahren existenzielle Themen behandelt, doch diesmal wirkt das Ganze noch eine gehörige Portion persönlicher, eindringlicher, wütender und schon fast ein wenig melancholisch. Diese Stimmung zieht sich durch das komplette Album und wird mit der einmaligen und kraftvollen Stimme von Willi Wucher und eine Menge Energie und Wut unterstrichen. Neue Akzente werden mit Frauenchören und Einsätze von Instrumenten gesetzt, die nicht in das übliche Punk-Schema passen. Durch diese Mischung und der neuen Attitüde werden schon beim ersten Durchgang Textzeilen wie “Das Leben bietet viel zu versäumen / Auch wenn es schmerzt / Niemand lebt von seinen Träumen“ oder “Wer hat denn je gesagt das Leben wäre fair / Das ist der Lauf der Dinge, nimm es nicht zu schwer“ in den Gehirnwindungen hängen bleiben.

Trotz des eher ernsten Untertons, der wirklich in allen Songs irgendwie vorherrschend ist, aber dafür für eine unglaublich dichte Stimmung sorgt, dringen doch immer wieder fröhliche Melodien durch die Boxen, die für reichlich Partysong-Potential sorgen. Denn alles in allem sind sich Pöbel und Gesocks treu geblieben und feiern weiterhin sich selbst und den Alkoholkonsum. Somit dürfte die neue Scheibe für alle bisherigen Konsumente wieder interessant sein und vielleicht sogar ein paar neue Hörerschichten erobern.

Das neue Album wird in ihrer CD-Version in einer Digipak-Hülle angeliefert, die mit typischen Pöbel-und-Gesocks-Artwork ausgestattet ist und neben einem ausführlichen Beiheft (20 Seiten mit reichlich Bildern und allen Songtexten) auch einen Aufnäher mit dem Bandlogo und den Schriftzug “Musik für die Unterschicht“ beinhaltet. Wer sich zum Kauf des neuen Albums der Jungs entscheidet, bekommt also das volle Paket Pöbel & Gesocks geboten. Songs wie “Alltagsschlacht“ oder “Keine Träume“ sind nicht nur Ohrwürmer sondern mausern schon nach den ersten Durchläufen zu regelrechten Hymnen, die mit Sicherheit so manch ruhige, respektive Laute, Minute versüßen werden. Wer sich für die Herrschaften bisher begeistern konnte, wird auch mit diesem Album wieder viel Spaß haben und wer die oben genannte Weiterentwicklung begrüßt, sollte auf jeden Fall einmal rein hören. Durchhänger oder sonstiges dergleichen konnte ich nicht ausmachen, wer die Band und den Musikstil mag, der wird mit diesem Album auch glücklich werden. (sk)

Unsere Bewertung:

5 / 5 Punkte

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