Lautstürmer - Depopulator

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Lautstürmer - Depopulator

Label: Power It Up
VÖ: 04. Juni 2010

10.06.2010 - Die Schweden mit dem deutschen Namen (und den englischen Texten) sind ein Ableger der Crust-Szenegröße Driller Killer. Crustcore also. Sooo weit weg von meinem Musikgeschmack ist das nicht, ich höre durchaus gerne mal Metal, und lege dann und wann auch Metal-geprägte Hardcoreplatten a la Pro-Pain auf. In diese Richtung, mit noch etwas extremerem Metal-Einschlag, geht nun auch das erste Lautstürmer-Vollalbum, wenn man die 25-Minuten-Scheibe so werten will.
Da an markanten Melodien und einprägsamem Gesang aber weitgehend gespart wurde, und auch die Solos eher dezent gehalten sind, habe ich dennoch eine beachtliche Anzahl an Durchläufen benötigt, um die für mich zunächst vollkommen eintönig klingenden Lieder halbwegs auseinanderhalten zu können. Das mit Abstand erste, dem ich einen Titel zuordnen konnte, war "Let The Axe Fall" - auch weiterhin der Song, der am ehesten im Ohr bleibt. Mit zweieinhalb Minuten Dauer ist er auch der längste auf dem Album - über mangelnde Geschwindigkeit kann man sich nicht beklagen. Aber mit etwas Geduld - die aufzubringen sich gelohnt hat - finden sich weitere starke Tracks: Das erbarmungslose "Hold The Hellevator", das kurzweilig-aggressive "In The Line Of Fire" und die einschüchternd überzeugende Erklärung "Time To Die". Den Beschreibungen ist es anzusehen: Hier geht es mit Kraft und Gewalt zu - und zwar gekonnt. Den bei den Kollegen auffallend beliebten Vergleich mit Motörhead kann ich hingegen nur in zarten Ansätzen nachvollziehen, etwa in den tatsächlich eher rockigen (meint hier: vergleichsweise ruhigen und langsamen, riffbasierten) Stücken "Coffinshaker" (mit bei aller Düsterheit beschwingtem Groove und Lockerheit) und, etwas härter, "The Biggest Failure", in dem sich Gebrüll und Gitarren und zutiefst wütendes Duett bieten.
Das alles ist in eine wirklich solide DIY-Produktion verpackt, nur das dünne Booklet - die Texte aller zwölf Songs sind auf zwei Doppelseiten gequetscht - erscheint etwas lieb- und schmucklos, auch den Zugang zum schlichten Cover habe ich mir noch nicht erarbeiten können. Anders als eben zur Musik (nach insgesamt nun mehr als 30 Alben-Durchläufen, in denen aber trotz anfänglicher Ratlosigkeit keine Langeweile aufkam) - und das würde ich Crust-Anhängern, aber eben auch interessierten Neulingen mit ähnlich hoher Toleranz für flache Gewöhnungskurven ebenso empfehlen. (ys)

Unsere Bewertung:

3 / 5 Punkte

3 / 5 Punkte

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