Zurück zur Übersicht | Archiv 2010 | Archiv 2010
Label: Voice Of Music
VÖ:
09.03.2010 - Die Zutaten zum Handgranatenblues nach Turbolader-Art klingen vielversprechend: Fünf rüpelhafte Dänen mit Trucker-Attitude und einer Prise Punk, dazu ein hörbar fähiger Produzent. Frischer, mit viel Energie hocherhitzter Rotzrock mit einer Portion Dreck. Dazu hat man hier und dort ein Rock'n'Roll-Piano, eine Western-Mundharmonika oder weibliche Backgroundstimmen spendiert, die aber jeweils nur dezente Akzente setzen, während das Menü von harten Gitarrenriffs dominiert und zuweilen durch ein ausgedehntes Solo aufgelockert wird.
Die Zubereitung wurde sicher hundertfach vor Feinschmeckerpublikum geprobt und verfeinert, und jeder dieser Abende endete zweifellos mit hochzufriedenen, wenngleich völlig durchgeschwitzten Gästen, denn dieses Gericht wird kochend heiß serviert.
Aber auch wenn man ein erstklassiges Rezept zu Konservenkost verarbeitet, um es dem breiten Markt zugänglich zu machen, schmeckt es einfach fader als wenn es live serviert wird, und mitunter wünscht sich der Käufer, dass die Portionen nur halb so groß gewesen wären, oder dass die zehnte endlich mal ein bisschen anders schmeckt als die erste.
Klar, ein paar farbige Tupfer gibt es im Menüplan: "By Gold" wird mit etwas rauchigerer Stimme gewürzt und beschwingter zusammengerührt, "Borderline" ist der Zwischengang, um ein ganz klein wenig abzukühlen (in den Strophen geht's ruhiger und melodiöser zu als sonst, gestreckt wird das Ganze durch ein verträumtes Gitarrensolo), und "Dog Town" ist zwar die gewohnte Kost, kommt aber mit einer leichten, hier einzigartigen, australischen Note (nach Art des Hauses AC/DC) daher.
Ansonsten geht's geradeaus durch das typische Spektrum des Kick Ass Rock (in diese Küchenschublade packt der Lieferant das Ganze). Den Kritiker bringt das durchaus zum Kopfnicken, drei Sterne vergibt er gerne - ein Drei-Sterne-Restaurant ist es aber dennoch nicht. (ys)
Unsere Bewertung:
3 / 5 Punkte