Skindred - Shark Bites And Dog Fights

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Skindred - Shark Bites And Dog Fights

Label: Bieler Records
VÖ: 13. November 2009

04.03.2010 - Man muss sich Skindred in etwa wie eine Keksmischung vorstellen: einzelne Elemente wie Keksteig, Schokolade, Streusel, Nougat, Fruchtgelee und ähnliche Zutaten werden unterschiedlich kombiniert, sodass man zuerst einen ungeordneten bunten Haufen erblickt, wenn man die Dose öffnet. Auf "Shark Bites And Dog Fights" ist das in musikalischer Form zu finden, nur dass hier nicht offensichtliche Mischungen verwendet werden, wie zB Ska und Punk, oder Reggae und Rap.

Stattdessen wird eine eher unterdurchschnittlich schnelle moderne Post-Hardcore-Instrumentierung mit einer typischen Jamaika-Akzent-Stimme verbunden, die zwischen poppig gesungen, ragga-mäßig gerappt und wütend gebrabbelt variiert. Das könnte leicht in die Hose gehen, tut es in diesem Fall aber ganz und gar nicht. Im Gegenteil klingt es frisch, noch nicht dagewesen, sodass man gar nicht mehr auf Keks-Monokulturen zurückgreifen will.

Die Texte sind aufgrund des Akzents für Normalhörer schwer verständlich, halten sich aber im üblichen Rahmen zwischen politischen Unmutsbekundungen mit diffusem Feindbild und dem Versprechen auf gute Rock-Unterhaltung. Dafür betten sich Skindred besonders geschickt mit musikalischen Stilmitteln in den Kontext des ausgehenden Jahrzehnts: Rave-Synthesizer eingebettet im Rock-Sound, gezielte Übertreibung mit Autotune-Stimmen, insgesamt ein Sound, der sowohl zum Pogen, als auch zum Tanzen einlädt.

Zwei Punkte sind allerdings problematisch: Muten Skindred mit den vielen verschiedenen Stilen ihren Hörern zuviel zu? Man muss natürlich nicht jedes Element gut finden, aber wenn indielastige Editors-Gitarren zitiert werden, schütteln die Hardcore'ler den Kopf, während die Reggae-Fans in den Hardcore-Parts sicher verwirrt blinzeln und die Hipster bei der AC-DC-Anspielung mit den Augen rollen. Noch dazu ist das Album mit 8 Songs sehr kurz, was zwar der iPod-Generation entgegenkommt, aber klassische Albumhörer eher abschreckt.

Insgesamt ein sehr gutes Album einer Band, die viel wagt, und es sicherlich nicht allen recht machen wird; trotzdem sollte aufgrund der Neuartigkeit jeder, der in den entsprechenden Bereichen Musik hört, Skindred mal eine Chance geben. (ab)

Unsere Bewertung:

4 / 5 Punkte

4 / 5 Punkte

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