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Label: Ferretmusic
VÖ: 27. November 2009
22.11.2009 - Womit haben doch die Teenies heutzutage alles zu kämpfen. Die Mädels sehnen sich nach der ersten großen Liebe, die Jungs schreien sich ihren ersten Hass in ihrer Garagenband von der Seele und was haben sie alle gemeinsam? Man benötigt neuen Helden - dringend! In diese Fußstapfen wollen möglicherweise LoveHateHero treten. Aus dem glamorösen Hollywood, in dem nicht immer alles gold ist, was glänzt, hinein in die große weite Welt und in die Ohren der Kids. LoveHateHero machen typisch amerkanischen Emo-Punk oder sog. "Post-Hardcore", der nicht wirklich unberechenbar daherkommt, braucht man doch nur mal auf einen Blick auf Schriftzug und Cover zu werfen und man weiß, auf was man sich einlässt.
Was zeichnet nun aber LoveHateHero aus? Zuerst einmal fallen die zuckersüßen Melodien und weichen Hooklines auf, welche vom ersten bis zum zehten Song direkt ins Ohr springen und teilweise dort sogar hängen bleiben. Textlich dreht sich hierbei alles um verlorene Liebe, Schmerz, Party und Storytelling. Bei soviel Süßstoff darf natürlich eine hohe Männerstimme mit fast weinerlichem Unterton - auch das ist wohl typisch für eine Emo-Ami-Band - nicht fehlen. Teilweise erinnern mich Songs wie "Saints and Sinners (HisStory)" irgendwie an eine Emo-Version von Rise Against. Auch winkt auf dieser Scheibe das Alkaline Trio gerne mal mit seinem letzten Album.
Leider muss man aufgrund des hohen Berechenbarheitsfaktor auch feststellen, dass "America Underwater" mit seinen, allesamt sehr ähnlichen, Songs mitunter in die amerikanische Beliebigkeit abruscht. Da ist zwar hier mal ein extrem tanzbarer Offbeat in "Pants Off Dance Off", ein kleines, fieses Riff in "Come And Get It" oder kurze Screams in "Too Little, Too Late", aber im Großen und Ganzen fehlt es ein wenig an Variabilität. Dennoch: es lädt absolut zum Kopfwackeln (zum schütteln reicht es nicht ganz) und Füße bewegen ein.
Zur Aufmachung kann ich weiter nichts sagen, habe ich doch nur eine tintenstrahlbedruckte Promo-Version vor mir. Kurzum, man muss schon Bock auf diese Sorte Musik haben und ich gestehe: schuldig, im Sinne der Anklage! Sicher kein Album für Ewigkeit, aber ich bin sicher, dass ich die Promo von LoveHateHero in Zukunft hier und da mal ausgraben werde. (bp)
Unsere Bewertung:
3 / 5 Punkte