Dada Ante Portas - The Theory Of Everything

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Dada Ante Portas - The Theory Of Everything

Label: Fastball Music
VÖ: 25. September 2009

13.10.2009 - In der Schweizer Heimat von Dada Ante Portas ist diese Platte schon eine ganze Weile auf dem Markt, hat Gold geholt und ist auf Platz 2 der Albumcharts eingestiegen. Radiosender und die Luzerner Lokalblätter lieben die Band und bewundern an ihrem fünften Album (dem zweiten in Deutschland veröffentlichten) vor allem die Rockigkeit. "Rockig" - immer wieder wird der Begriff in den Artikelchen betont, die die Band stolz auf ihrer Website ausstellt.

"Rockig" - irgendwie ist das nicht unbedingt ein Begriff, der mir in den Sinn käme, wenn ich etwas über "The Theory Of Everything" schreiben sollte. Es nähme mich auch wunder, wenn das ein ernsthafter Anspruch der Band wäre. Ich habe meine CD-Sammlung quergecheckt, ob da ein anderes Album zu finden ist, dessen Booklet Credit-Positionen für "Clothing" oder "Styling" vergibt. Fehlanzeige. Dafür findet sich dort bei rockigen Bands doch in aller Regel ein "Bass", der hier irgendwo im Kleingedruckten unter "Additional Musicians" verbucht steht. Nachdem die Band keinen eigenen Bassisten mehr hat, muss der (im Übrigen nicht zu tadelnde) Produzent Fabio Trentini ran, der das auch schon für Subway to Sally und die H-Blockx getan und die Guano Apes und die Donots produziert hat. Er hat aber auch mit Teenie-Pop-Idol Sasha gearbeitet, und in Punkto Rockigkeit ist das eher die Liga in der wir uns hier befinden. Musikalische Vergleichsgrößen mögen etwa auch Reamonn oder die langweiligeren Stücke des Robbie Williams sein, zu dem auch eine gewisse stimmliche Ähnlichkeit besteht. Im Mainstream-Radio würde das vorliegende Material jedenfalls nicht auffallen - nicht positiv, nicht negativ, halt dem dort verbreiteten Muster "Ins eine Ohr rein, aus dem anderen wieder raus" folgend.

Es ist keineswegs so, dass an dem auch ansonsten gar nicht schlecht gemachten Teil gar nix rocken würde. Im Gegenteil, die Platte fängt frisch ("I Just Wanna Dance") und rockig ("The Erratic Rage Of The Prey") an, entwickelt im Mittelteil in Ansätzen das ansonsten vermisste Eingängigkeitspotential (die mit ihrer unbeschwerten musikalischen Art nennenswerten "Tick-Tock Attack", "Taking Your Love" und "Please Torture Other Men") und endet auch wieder mit zwei echten Rockern ("No Scheme", "Leave For Good"). Alles zusammen gibt es aber nur im Albumhighlight "Be Ashamed!", das es schafft, rockig, locker und recht eingängig zugleich zu sein. Schön anzuhören ist auch das ruhige "Mexico".

Aber auch die restlichen Stücke sind halt soft - und seicht. Auch textlich, denn die vier hauptberuflichen Lehrer servieren sentimentales Gesülze um Liebe, Gott und Frieden. Mögen sie alles gerne bekommen, nicht unverdient, aber bevorzugt ohne mich - ich hör' lieber wirklich rockige Musik. (ys)

Unsere Bewertung:

2 / 5 Punkte

2 / 5 Punkte

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