Reno Divorce - Tears Before Breakfast

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Reno Divorce - Tears Before Breakfast

Label: I Scream Records
VÖ: 12. Oktober 2009

01.10.2009 - Reno, Nevada ist nach Las Vegas eine der größten Glücksspielmetropolen in den Vereinigten Staaten. Eine weitere Besonderheit der Stadt liegt darin, dass sich hier viele Amerikaner gerne leicht und unkompliziert scheiden lassen. Daraus resultiert dann vielleicht auch der Bandname der in Denver ansässigen Band namens Reno Divorce. Diese liefern uns hier nach sage und schreibe fünf Jahren ihr neues Album ab, was auf den Namen "Tears Before Breakfast" hört. Mir ist die Band erstmalig bei einem Johnny Cash Tribute Sampler aufgefallen (sie coverten "Guess Things Happen That Way") und daraufhin besorgte ich mir, mangels anderer Bezugsquellen, bei eBay unverzüglich ihr Debutalbum "Naysayers And Yesmen" und die EP "Laugh Now Cry Later" von 2004 und hab es nicht bereut. Mit ihrem neuen Output machen sie allerdings noch einmal einen Schritt nach vorne!

Der Sound der Gruppe lässt sich wohl am besten mit dem von Social Distortion vergleichen, hat man doch schon beim Sound das Gefühl, sie hätten es direkt parallel zu Social D's "Somewhere Between Heaven And Hell" im selben Studio aufgenommen. Auch die Stimme und der Look von Sänger Brent Loveday erinnern sehr stark an Mr. Ness. Dementsprechend klingen die elf Titel sehr nach California Punkrock mit einer Prise Backyard Babies & den (Ah, ah-)Chören von Bad Religion - allesamt auch als Einflüsse auf der MySpace Seite der Band verzeichnet. Stellenweise kommen sie mir auch wie die männliche Version zu den Spaniern von Dover vor, als diese sich noch dem Punk verschrieben hatten. Das mag aber eventuell meinem eigenen Spleen zugrunde liegen.

In ca. 35 Minuten punkrocken Reno Divorce sich also mit Outlaw Love Songs, Lebensweisheiten und teils melancholischen Rückblicken in unsere Gehörgänge und bleiben dort auch erstaunlicherweise gut hängen. Denn trotz der musikalischen und textlichen Nähe zu ihren Einflüssen & Vorbildern haben die Jungs es nicht verpasst, ihren Songs auch einen eigenen Anstrich zu verpassen, auch wenn sich die Songs doch allesamt sehr ähneln.

Nach einem guten Auftritt der Band auf dem diesjährigen With Full Force Festival bleibt zu hoffen, dass sie auch in Deutschland ihren Bekanntheitsgrad ein wenig erhöhen können. Denn, wenn die Kids heutzutage Bands wie The Bones feiern, doch kaum jemand mehr die Orange County Helden von Social Distortion kennt, könnt ihr euch vielleicht vorstellen, wie es um die Jungs aus Colorado steht.

"Tears Before Breakfast" ist zwar nicht "das beste Punkrock Album der letzten 10 Jahre" (Zitat Label), doch macht mächtig Spaß und lässt einen förmlich schon die Sonne auf meiner Haut spüren, während man mit seinem Chevy über die amerikanischen Highways brettert. Für Social-D Fans, zu denen ich mich auch zähle (wofür es von mir noch einen Extrapunkt gibt), eine interessante Anschaffung! Alle anderen sollten vielleicht erstmal probehören. (bp)

Unsere Bewertung:

4 / 5 Punkte

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