A Sound Mind - Harmonia

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A Sound Mind - Harmonia

Label: Word of Mouth Music
VÖ: Unbekannt

25.09.2009 - "A Sound Mind"-like Promotion... oder "Wie bringe ich meine CD an den Mann?"

Wie macht man als australische Band in Europa auf sich aufmerksam? Ganz einfach: Mundpropaganda. Da laufe ich eines schönen Tages in meiner Mittagspause ohne viel zu denken durch die Münchner Innenstadt. Ich will grade mein Brötchen verdrücken, als mich ein junger Mann anspricht. Er sei von einer australischen Band und er würde mir gerne mal einen Song vorspielen. Er drückt mir Kopfhörer in die Hand und fragt, welche Musik ich so höre. Als er hört, dass mein bevorzugter Musikstil in die Punk- und Hardcore-Richtung geht, meint er nur "Mal schaun, ob wir hart genug sind für dich!".

Mein erster Eindruck: Ganz schön dramatisch... aber gut! Also frage ich Anthony, den Sänger und Keyboarder der Band, aus: Ihr seid wirklich nur wegen der Promotion den weiten Weg aus Australien gekommen? Jaja, das habe ganz gut funktioniert in Australien, also dachte die Band, sie probiert es mal in Deutschland auf die selbe Weise. Das beeindruckt mich und ich kaufe ihm eine CD ab.

Zu Hause lege ich die Scheibe dann ein und mein erster Eindruck bestätigt sich: Der Sound ist dramatisch und voller Pathos. Das Intro, vor allem die Drums, erinnern ein wenig an Linkin Park beim ersten Hören. Doch die Drums verschwinden bei den Songs ein bisschen im Hintergrund, sie sind nicht das bestimmende Instrument. Vielmehr machen das Zusammenspiel aus Keyboard und Gitarre die bestimmenden Melodien aus. Alles klingt ganz harmonisch – daher vielleicht auch der Titel des Albums "Harmonia".

Dadurch, dass die Drums oder auch der Bass als rythmusgebende Instrumente ein bisschen im Hintergrund agieren, geht der Alternative Rock ein bisschen unter und das ganze klingt sehr weich. Vor allem gegen Ende der CD merkt man, dass das Album immer mehr an Tiefe verliert. Die Stücke zu Beginn haben noch verschiedene Perspektiven zu bieten, die sich vor allem bei mehrmaligen Abspielen zeigen. Gegen Ende hin wird mir die Platte zu einheitlich – vielleicht auch ein bisschen zu durchschnittlich.

Handwerklich ist das Album nie schlecht und ich denke, A Sound Mind hat in Zukunft noch einiges zu bieten. Vorausgesetzt, sie lernen, wie man ein ganzes Album füllt, ohne immer gleich zu klingen. Insgesamt sind es gut arrangierte Poprocksongs, die aber an manchen Stellen ein bisschen unoriginell sind. Ein bisschen mehr Einfallsreichtum und ein klitzekleines bisschen weniger Epos und die Jungs aus Melbourne könnten auch mich komplett überzeugen. (sak)

Unsere Bewertung:

3 / 5 Punkte

3 / 5 Punkte