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Umfang: 106 Min.
Genre: Spielfilm
VÖ: 20. September 2007
Label: Ascot Elite
25.09.2007 - Matt Buckner (Elijah Wood) ist Harvard-Student. Kurz vor seinem Journalismus-Abschluss fliegt er jedoch von der Universität, als er seinen reichen Mitbewohner deckt und den Fund von Drogen auf seine Kappe nimmt. Frustriert reist Matt von Boston nach London, um seine Schwester Shannon (Claire Forlani) und ihren Mann Steve (Marc Warren) zu besuchen. Steves Bruder Pete (Charlie Hunnam) zeigt Matt die Londoner Hooligan-Szene, deren Faszination Matt nach einigem Zögern verfällt. Innerhalb der Green Street Elite, der Hooligan-Organisation von West Ham United, wird Matt bald durch seinen Mut zum festen Mitglied. Doch die Tatsache, dass er in Harvard Journalismus studiert hat, bringt ihn in Gefahr.
Das Bild in den Medien über Fußball-Hooligans ist simpel gehalten: Ein Haufen gehirnamputierter Vollidioten trifft sich beim Fußball, um sich möglichst medienwirksam gegenseitig auf die Fresse zu hauen. Der Fußball gerät dabei zur Nebensache. Doch ganz so einfach ist es in der Realität nicht, was Regisseurin Lexi Alexander gut umzusetzen weiß. Sie zeichnet in ihrem Film kein schwarz-weißes Bild und die Jungs der Hooligan-Szene kommen eben nicht nur aus der frustrierten Arbeiterklasse. Matts bester Freund Pete ist ein Beispiel hierfür: Er ist hochintelligent und lehrt Sport und Geschichte. Aber wenn es am Samstag zum Fußball geht, brennen bei ihm irgendwann die Sicherungen durch und Brutalität, Ehre und Loyalität stehen für ihn im Vordergrund.
Die Besetzung mit Elijah Wood in der Rolle des Matt scheint zunächst merkwürdig, aber Zweifel werden beim Schauen des Films sofort weggewischt. Babyface Wood zeigt herrlich, wie ein Harvard-Nerd der Faszination Gewalt verfällt. Es wird verdeutlicht, dass in jedem Gewalt lauert und nur geweckt werden muss. Wirklich fantastisch ist aber Hunnam in der Rolle als Pete. Er liefert eine kompromißlose Vorstellung und die Thematik des Filmes wird an seiner Figur deutlich gemacht.
„Hooligans“ ist ein wirklich gelungener Film. Es ist ein überzeugendes Drama über die Gewalt, die in jedem von uns steckt, aber auch eine Milieustudie über eine Szene, die in der -ffentlichkeit immer wieder falsch dargestellt wird. Die leichte Glorifizierung der Hooligans stößt allerdings etwas sauer auf. Außerdem ist es auch eine rührende Geschichte über Freundschaft, Vertrauen und Selbstbehauptung im trostlosen England. Der moralische Zeigefinger bleibt dabei Gott sei Dank außen vor. Was dem Film aber zum endgültigen Highlight fehlt, ist ein glaubwürdiges bzw. hervorstechendes Ende. Hier sei nicht zu viel verraten, aber der Ausstieg aus der Story überzeugt nicht.
Die DVD hat keinerlei Extras, außer dass man sich das 106-minütige Drama auf Englisch und Deutsch anschauen kann. Das Besondere an dieser DVD ist jedoch die High Definition - kurz auch HD genannt – Qualität. Äußerlich macht es keinen Unterschied zur herkömmlichen DVD oder auch Audio-CD, doch durch das blaue Laserlichtverfahren – statt rotem wie bisher – erreicht diese neue Version der DVD eine höhere Speicherkapazität und eine höhere Auflösung. Dadurch steigt die Bildqualität. Allerdings bedarf es auch eines gesonderten Player und eines Fernsehers, der mit der hohen Auflösung klar kommt. Es bleibt abzuwarten, ob sich HD neben Blu-ray Disc und HD-VMD als ein mögliches Nachfolgeformat der DVD beim Formatkrieg durchsetzen wird. (sak)
Unsere Bewertung:
2 / 5 Punkte