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© David Cooper
09.03.2008 - Wo sind die Grenzen? Anti-Flag haben es sich offensichtlich zum Lebensziel gemacht, politisch was zu bewegen in der Jugend. Aus der Punkszene von Pittsburgh haben sie sich hochgearbeitet, erst zu Fat Wreck Chords, dann zu einem Major-Label. Ihr Konzept, in ihren Texten die politischen Missstände in den USA und auf der Welt bloßzustellen, haben sie nie aufgegeben. Sind vor den Majors nicht eingeknickt. Wieso sollte man ihnen also Ausverkauf vorwerfen? Weil ihre Lieder immer noch so klingen wie vor 12 Jahren? Weil sie ein anderes Publikum erreichen als die, die es sowieso schon besser wissen?
Jedenfalls war das Backstage Werk proppenvoll mit Kiddies. Meine Meinung: sollen die 16-jährigen lieber zu Anti-Flag als zu Aggro-Rappern, dann wird das auch mit der Politik in der Zukunft. P.O.BOX habe ich leider verpasst, dafür aber am Tag drauf im Marat gesehen. The Creetins fand ich eher mittelmäßig, Stadionpunkrock. Anti-Flag lieferten wie gewohnt eine dicke Show ab und spielten zu meiner Verwunderung auch ausgiebig Songs von den alten Alben. Die Pit war anfangs erwartungsgemäß eher ein Schiebehaufen mit Domino-Day-Effekten. Als sich die Jugend aber erstmal verausgabt zurückzog, gab es dann doch genug Platz vorne, um etwas zu bewegen, und so konnte dann auch eine formschöne Circle Pit hochgezogen werden, die ich kurzfristig von unten betrachten musste. Insgesamt ein innerhalb der Erwartungen gelungener Abend. (ab)