Ja Panik - 11.05.2008 - München, Theatron

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Ja Panik - 11.05.2008 - München, Theatron

11.06.2008 - Was macht man an Pfingsten an einem Sonntag Nachmittag bei schönem Wetter? Natürlich aufs Theatron gehen. Das Open-Air-Festival lockt schon seit Jahrzehnten die Münchner bei freiem Eintritt an den Olympiasee.

An diesem Sonntag war die erste Band, die ich sah, Candelilla. Die sind ja nun wirklich nicht unbekannt in der Münchner Nachwuchsszene und lieferten eine gewohnt musikalisch gute, aber von der Bühnenshow her sehr statische Leistung ab. Ihre Musik zu beschreiben ist sehr schwierig, da sich Candelilla sehr bemühen, etwas eigenes auf die Beine zu stellen und es einem damit schwer machen, Vergleiche mit anderen Bands zu ziehen. Komplizierte Rockmusik, die dennoch Anleihen beim Pop hat, mal düster, mal eher beschwingt, unterlegt von gesprochenen, gesungenen oder geschrieenen, fein ausgearbeiteten Texten.

Als nächstes waren Missouri dran, die deutlich ruhiger zur Sache gingen. Um nicht zu sagen zu ruhig. Das Set der nicht mehr ganz so jungen Herren zog sich ereignislos und einschläfernd gefühlte Stunden dahin. Wenn ich Aufzug-Pop hören will, geh ich nicht auf ein Festival...

Zum Glück wurde der Abend von Ja, Panik abgerundet. Das Quartett aus Wien war ja für das zweite Album The Taste And The Money von der Fachpresse mit Lob geradezu überhäuft worden. Ich kannte leider nur das Debütalbum der Wiener, das ich vor 2 Jahren nach ihrem Auftritt als Vorgruppe von Fertig, Los! erworben hatte. Jedenfalls waren die neuen Songs deutlich kunstvoller und gerader ausgearbeitet, ohne jedoch die Sperrigkeit und den Eigensinn des Debüts völlig aufzugeben. Auch wenn Ja, Panik von der Bühnenpräsenz immer noch so ziemlich wie eine Schülerband rüberkommt, konnte ihre Darbietung doch immerhin das Publikum sichtlich begeistern. Wenn schon poppiger Rock, dann doch bittesehr so! (ab)