Ignite, Terror, Strung Out, Nineteen Reasons - 14.04.2008 - München, Backstage

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Ignite, Terror, Strung Out, Nineteen Reasons - 14.04.2008 - München, Backstage

27.04.2008 - Der Abend beginnt stressig: Ich komme nicht rechtzeitig aus dem Büro, um pünktlich am Backstage Werk zu sein. Denn wer unter der Woche nicht pünktlich bei einem Konzert im Backstage ist, verpasst mitunter einiges.

So auch an diesem Abend. Schon um kurz nach 19 Uhr betreten unangekündigt "Nineteen Reasons" die Bühne. Die bekomme ich aber nicht mit, da ich erst gegen 20 Uhr eintrudle, da diese Zeit eigentlich auch für den Start der Show angesetzt wurde. Doch das ist nicht alleine das Problem. Es gibt Schwierigkeiten mit der Gästeliste, so dass ich erst nach einigen Diskussionen ins Werk gelassen werde (an dieser Stelle noch mal einen Dank an Erol!) und gerade noch das letzte Lied von "Burn The 8 Track" mitbekomme. Auch zu diesen Jungs kann ich nicht viel sagen, außer dass mir der leere Pit vor der Bühne sehr ins Auge sticht. Das Publikum scheint noch nicht aufgewärmt.

Das ändert sich allerdings bei "Death before Dishonor", die die Jungs und das eine oder andere Mädel doch noch zu einem Violent Dance Pit anregen können. Arme und Fäuste fliegen zu dreckigen Riffs. Die Jungs auf der Bühne geben alles und vor der Bühne wird es langsam auch voller. Dennoch können sie mich nicht hundertprozentig überzeugen - zu klischeehaft und 0815 ist sowohl Show als auch Musik.

Dann erscheinen nach einem mexikanisch angehauchten Intro "Strung Out" auf der Bildfläche. Die Jungs aus Kalifornien scheinen sehr gut gelaunt und plötzlich füllt sich auch der freie Platz vor der Bühne. Nach einigen Aufforderungen von Sänger Jason Cruz, doch näher an die Bühne zu treten, gibt es sogar die ersten Stage Diver. "Strung Out" haut auch gleich kräftig rein mit melodischen Punkrock und die Meute vor der Bühne scheint es zu freuen. Jason Cruz und seine Jungs geben alles, was man nicht nur an den wasserfallartigen Schweißausbrüchen sehen kann, sondern leider auch schnell an Jasons Stimme merkt. Zum Ende hin wird diese immer dünner und auch die Zweitstimme geht immer mehr unter, was die Songs leider sehr verhunzt. Dennoch wollen sie einfach nicht aufhören zu spielen. An diesem Punkt beginnt es, etwas nervig zu werden.

Nach gefühlten 3 Stunden finden sie doch ein Ende und "Terror" betreten die Bühne. Hielt ich bisher auf Platte nicht so wahnsinnig viel von ihnen, hat sich meine Meinung nach diesem Liveauftritt schlagartig geändert. Diese Herren haben an diesem Abend bewiesen, dass sie vor allem live Meister ihres Faches sind und alle anderen Bands von der Bühne fegen. Straighter Sound, der direkt in die Fresse haut, Gitarren und Drums drücken und schneller kann ein Sound überhaupt nicht sein. Hiervon hätte man sich mehr gewünscht, doch leider müssen die Jungs schon nach 30 Minuten abtreten, da "Strung Out" offensichtlich heillos überzoegen haben. Schade.

Ignite hingegen macht den Eindruck, als säßen sie immer noch in der Garderobe. Sie sind nicht bei der Sache und irgendwie fehlt die Spannung und der Druck hinter der Geschichte. Mussten sie vielleicht zu lange warten, um endlich an die Reihe zu kommen? "Terror" klang schnell, hart und knackig, "Ignite" sind dagegen lahm und lustlos. Hier verliere ich auch die Lust und mache mich auf den Heimweg ohne den Rest des Abends noch abzuwarten.

Ich hatte mir eigentlch mehr erwartet, aber genau das ist eigentlich immer ein Fehler, wenn man auf ein Konzert geht. Denn genau die Band, von der ich mir nicht sehr viel erhofft hatte, hat mich weggeblasen. Und zwar so sehr, dass ich noch tagelang ein Fiepen im Ohr hatte. (sak)

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