Berliner Weisse, Arglistige Toischung, Paranoia, Heiss und Fettig - 19.05.2007 - Erlenbach

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Berliner Weisse, Arglistige Toischung, Paranoia, Heiss und Fettig - 19.05.2007 - Erlenbach

21.05.2007 - Erlenbach. Es sollten neben der Arglistigen Toischung auch Berliner Weisse, Paranoia aus Frankfurt / Oder und Heiss und Fettig spielen. Man hat mir angeboten bei der Arglistigen Toischung mitzufahren - die Gelegenheit nutzte ich um mir mal einen ersten Live Eindruck der Münchner zu machen. Ebenso war ich gespannt, was das westliche Frankenland und die restlichen Bands so zu bieten hatten. So ging es mal wieder kurz nach Feierabend direkt zur S-Bahn und auf nach Allach - den Treffpunkt.

Nachdem das benötigte Equipment eingepackt war, konnte es auch schon los gehen. Geplant war eine Fahrt von knapp drei Stunden, die am Ende aber dann doch sechs stunden dauerte, da man von den Friktionen "Bibelrieder Kreuz" und einer Baustelle nichts wußte.

Endlich dort angekommen war schon die erste Band am Spielen und viel Publikum war in und vor der Halle. Es fiel sehr auf, daß es sich um sehr viele Assi Punks und Proll Skins handelte. Aber was soll's. Es waren auch genug coole Leute da und die erste Band, die schon am Spielen war, war nicht Heiss und Fettig, wie angekündigt, sondern Paranoia aus Frankfurt / Oder. Die Musik der Band durfte ich schon auf der Hinfahrt im Auto hören und auch schon in München wurden mir einige Stücke vorgespielt. Mir hat die Musik schon dort gefallen und auch Live konnten die Jungs auf ganzer Linie überzeugen. Geiler Deutschrock (Nach eigenen Aussagen: Oi!-Punk Rock'n'Roll und ein bißchen Ska) der voll ins Ohr geht und geile Texte. Der Gesang ist hart und trotzdem angenehm. Leider hatten Paranoia es schwer, da sie als erste Band gespielt haben. Bei dem vorhandenen Publikum war es auch nahezu unmöglich zu diesen Zeitpunkt (respektive Alkoholpegel) gute Stimmung zu erzeugen. Mir hats jedenfalls gefallen.

Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit Heiss und Fettig. Die Jungs konnten einen lokalen Vorteil genießen, da sie wohl der Großteil des Publikums kannte und entsprechend ging der Mob auch ab. Die Band an sich konnte eher weniger überzeugen. Zwar rockte die Musik sehr, doch über den Durchschnitt ging es nicht hinaus. Einfache Songs beherrschten die Playlist - mir haben sie so richtig nur mit dem Coversong "Biertrinken ist wichtig" (im Originalen von Volxsturm - Heiss und Fettig spielten das Lied gleich zwei Mal an dem Abend) gefallen. Aber hier lag es auch mehr am Lied als an der Performance. Lustigerweise hatten Paranoia ebenfalls ein Lied (selbst geschrieben), die die Textzeile "Biertrinken ist wichtig" beinhaltet. Ein Abend mit hohen Ansprüchen, wie man sich schon denken kann... Haha!

Weiter ging es mit der Arglistigen Toischung aus München. Live habe ich sie bisher nicht gesehen. Die einzige Ausnahme ist ein Proberaumbesuch gewesen, der letztes Jahr an einem Sonntag (als die Uhren umgestellt wurden *räusper*) stattfand. Dort konnte ich mir nur bedingt einen Eindruck machen. In Erlenbach haben mir die Jungs und die beiden Mädels jedenfalls sehr gut gefallen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Bands, macht Arglistige Toischung Stimmung und haben so etwas wie einen Show-Charakter, der sich aber leider nur auf die Sängerin begrenzt. Die Lieder selbst haben sehr gefallen. Der neue Schlagzeuger Döni, der sein erstes Konzert mit der Band hatte, trat sehr souverän auf und ist eine deutliche Bereicherung für die Münchner Horror-Oi!-Kapelle. Die außergewöhnlichen Komponenten (der weibliche Gesang, zwei Frauen in der Band - Wahnsinn wie sich manche Männer und Jungs plötzlich vor der Bühne benehmen... -, die Art der Lieder und ein gewisser Show-Charakter) hoben die Band sehr von den anderen ab. Deswegen kann man die Arglistige Toischung an diesen Abend auch nicht z.B. mit Paranoia vergleichen. Beide Bands waren super - auf ihre Art und Weise.

Zum Schluß betrat dann noch Berliner Weisse die Bühne, die ich auch noch nicht live gesehen habe, aber auch diesmal fast komplett verpaßt habe. Das, was ich gesehen habe, hat mir jedenfalls gefallen. Denn die Band hat unheimlich viel Energie in ihrer Musik und im Gesang und auch auf der Bühne sind die Bandmitglieder selbstbewußt und übertragen den Spaß, den sie beim Spielen haben, direkt aufs Publikum über.

Der späte Abend wurde dann leider von einigen negativen Dingen geprägt. Der glatte Boden und das Publikum, welches wohl alle heilige Jahre mal ein Konzert besucht, sorgten dafür, dass viele Flaschen kaputt gingen. Es lagen also viele Scherben herum, an denen sich einige Leute verletzten. Deswegen mußte auch ein Krankenwagen kommen. Hinzu kommt, daß Berliner Weisse ihr Konzert nach ca. 30 - 40 Minuten abgebrochen haben, da ein paar Bauern den Saal betraten, die eindeutig rechtsgerichtet waren. Das Publikum hat sich geschlossen gegen diese Personen gestellt, was dafür gesorgt hat, daß der Spuk schnell vorbei war. Doch das Konzert war eben auch vorbei.

Eine richtige Party gab es dann nicht mehr, da die Stimmung ein wenig angeknackst war und viele Müdigkeitserscheinungen an den Tag legten. Zu meinem Erschrecken (teilweise auch Belustigung) hatten wir es dann noch mit einigen Freaks zu tun, die die dortige Szene wohl beherrschen (Grüße an Anika, Anikas Schuh, den Pimmelschnitzer und den Metaller, der nachts mit einem Immobilien-"zu verkaufen"-Schild herum gerannt ist) Glücklicherweise gab es auch noch zahlreiche normale Leute vor Ort. Am Sonntag mittag ging es dann wieder gen Süden. Es war ein ereignisreiches Wochenende und es war geil die genannten Bands mal live zu sehen! (sk)

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