Girls On fire - 08.03.2013 - Chemnitz, B-Plan

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Girls On fire - 08.03.2013 - Chemnitz, B-Plan

10.03.2013 - 8. März – ein Tag ganz im Zeichen des weiblichen Geschlechts. Auch in Chemnitz wurde der Frauentag auf eine ganz eigene Art & Weise zelebriert, nämlich im gemütlichen Club B-Plan. Dafür sollten drei Bands sorgen, die jeweils von einer Frontfrau angeführt werden und die alle drei die Wurzeln des (Punk-)Rock im eigenen Stil fortführen. Doch fangen wir von vorne an.

Pünktlich um halb 9 standen die Chemnitzer ZAR auf der Bühne, welche ihre Musik selbst als Modern Space-Rock beschreiben. Trotz des noch relativ verhaltenen Publikums versuchten die doch insgesamt eher introvertierten ZAR, nicht zuletzt durch die vorlauten Ansagen des Drummers, Stimmung in den B-Plan zu bringen und ihrer Rolle des Anheizers gerecht zu werden. Leider inklusive nicht ganz so gut abgestimmtem Sound, der ja fast schon zur Krux eines jeden Openers geworden ist – so hörte man von den virtuosen Gitarrensoli leider so gut wie gar nichts. Ein absoluter Hingucker war hier auch Sängerin Kim Karoshi, die sich mit ihrer rauhen Stimme geradezu durch die Songs biss und somit (auch optisch) an eine Mischung aus Courtney Love & Taylor Momsen (The Pretty Reckless) erinnert. Da kam das unerwartete Cover des „Goldenen Reiters“ von Joachim Witt gleich doppelt cool.

Als nächstes sollten The Flaming Rocks folgen, denen man gleich von Beginn an ihre Bühnenerfahrung anmerkte. Souverän rockten die Jungs & das quirlige Mädel, mit ihrer Attitüde irgendwo zwischen Liz (Deadline) und Candace (Walls Of Jericho), durch ihr knapp einstündiges Set. Glücklicherweise fühlte sich auch das Chemnitzer Publikum ebenfalls etwas angestachelt & bewegte sich mehr & mehr Richtung Bühne. Ganz besonders schräg & lustig waren auch die kleinen, immer wieder kehrenden, „Choreografien“ der Bandmitglieder in den Songs. Die Leipziger haben alles gegeben und herausgeholt, was herauszuholen war.

Den Abschluss machten an diesem Abend die Berliner Psychobillies Bonsai Kitten. Und was wäre eine waschechte Psychobilly Band ohne Kontrabass? Der durfte (sogar blinkend) natürlich nicht fehlen und machte auch live viel vom Sound der Band aus. Ach ja, erwähnte ich schon, dass dieser mittlerweile für so einen kleinen Club glücklicherweise absolut hörbar war? Gut. Den Entertainerqualitäten von Frontfrau Tiger Lilly Marleen (Oh, ja, sie sieht auch absolut so aus, wie sie heißt!) und den flotten Rhythmen sei Dank ließen sich einige Chemnitzer Zuschauer dann doch mal zu einem Tänzchen hinreißen – natürlich auch sehr zur Freude der Band. Einen Beitrag dazu leisteten sicher auch die beiden Cover „Poison“ (Alice Cooper) und „Hanging On The Telephone“ (Blondie). So kam dann schlussendlich doch noch eine ausgelassene Stimmung auf und alle konnten glücklich den Heimweg antreten.

Fazit: Die Bands haben sich allesamt Mühe gegeben, den B-Plan in einen Partykessel zu verwandeln, jedoch haben sich an diesem Abend, allem Anschein nach, die Chemnitzer das Tanzen nicht so recht getraut. Mussten da wirklich erst Seifenblasen her? Das üben wir aber noch, liebe Leute! (bp)

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