Frei.Wild - 22.11.2012 - Hamburg, O2 World

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Frei.Wild - 22.11.2012 - Hamburg, O2 World

24.11.2012 - "Wir sind die Band, die bis heut noch keiner kennt. Vier junge Typen, wir sind Frei.Wild". Diese Textpassage eines bekannten Liedes der Südtiroler Deutschrocker dürfte spätestens mit dem Konzert in der Hamburger O2 World gestorben sein. Bekannt waren Frei.Wild im übrigen schon vorher. Bereits seit einigen Jahren werden sie als inoffizielle "Böhsen Onkelz"-Nachfolgeband gehandelt. Mit der kürzlichen Veröffentlichung ihres "Feinde deiner Feinde"-Albums stürmten sie auf den zweiten Rang der deutschen Albumcharts.

"Doch wirds nicht so bleiben. Ihr werdet es schon sehn, auf welch großen Bühnen wir in kurzer Zeit schon stehen" setzt sich der Songtext des gleichnamigen Liedes der Band fort. Und damit haben sie definitiv nicht unrecht. Mit etwas weniger als 10.000 Zuschauern war die O2 World ausverkauft. Lediglich die Oberränge blieben unbesetzt. In ihrer rund elfjährigen Bandgeschichte war es nicht nur das bislang größte Einzelkonzert sondern zugleich auch das größte ihrer noch laufenden "Feinde deiner Feinde"-Tournee.

Um 18:30 Uhr öffneten sich die Türen und der Einlass begann. Pünktlich um 20:00 Uhr stand dann auch schon der frühere "Böhse Onkel" Matt "Gonzo" Röhr auf der Bühne, um das ungeduldige Publikum anzuheizen. Dabei gab es eine Mischung aus politisch-gesellschaftlichen Reden und einigen Songs. Erst um 21:45 Uhr standen dann Frei.Wild auf der Bühne. Bis dato eine geschätzte halbe Ewigkeit.

Philipp Burger und Co. brachten die Menge schließlich endgültig zum Toben. Die Zuschauer auf den Rängen standen - die Menschen im Innenbereich fanden sich entweder am Rand oder im Pogo wieder. Zum Schutz wurden Wellenbrecher im Innenraum aufgestellt, wie man sie sonst nur von Festivals kennt.

Insgesamt 23 Songs gab die Band zu ihrem Besten. Dabei schaffte man einen guten Spagat zwischen alten Klassikern ("Das Land der Vollidioten", "Hoch hinaus") und den neuen Liedern des aktuellen Albums ("Wir reiten in den Untergang", "Mach dich auf"). In der Zugabe spielten Frei.Wild drei Songs: "Wir gehen wie Bomben auf euch nieder", "Halt deine Schnauze" und "Sieger stehen da auf, wo Verlierer liegen bleiben".

Immer wieder verdeutlichte die Band während des Konzerts, dass sie trotz ihres durchschlagenden Erfolges nach wie vor sie selbst seien - und genau das nimmt man den vier Deutschrockern glaubhaft ab. Gleichwohl der Kommerz um Frei.Wild momentan seinen bisherigen Höhepunkt erreichen konnte, scheint es doch so zu sein, dass die Band weiterhin das vertreten und verkaufen will, wofür sie steht: Gesellschaftskritische Meinungen mit Songs und Musik zum Ausdruck zu bringen. Da kann man nur hoffen, dass diese vier jungen Typen auch in Zukunft ihrer Linie treu bleiben. (dl)

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