Broilers, Mummy's Darlings - 27.10.2006 - München, Backstage

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Broilers, Mummy's Darlings - 27.10.2006 - München, Backstage

29.10.2006 - Kaum eine andere Band hat mein bisheriges Leben und meine bisherige musikalische Laufbahn (als Hörer) mehr begleitet als die Broilers aus Düsseldorf. Es gibt kaum ein Album oder kaum ein Lied, das ich nicht mit einer bestimmten Zeit in meinem Leben in Verbindung bringe. Um so interessanter war es, den ersten Gig der Broilers in München beizuwohnen. Es sollte das erste Konzert der Band sein, das ich in einigermaßen nüchternen Zustand erleben durfte. Just weil ich mich an die anderen Konzerte nicht mehr viel erinnere, habe ich wenig erwartet, was die Live-Performance angeht. Aber vor den Broilers spielten noch die Mummys Darling. Von daher beginne ich mal lieber am frühen Abend. Angereist bin ich mit einer reizenden weiblichen Begleitung und neben einer Vielzahl an Metallern und Hard'n'Heavy Rockern die in ganz München zu sehen waren (die auf das Slayer Konzert gingen, das am selben Abend stattfand) sah man vereinzelnd auch eine beachtliche Zahl an Punks, ab und an auch Skinheads, Rockabillys und einfach Normalos mit Onkelz- oder Broilers-Shirts. Beim Backstage angekommen hat man sich gleich mal ein Bierchen genehmigt und kaum nahm man davon den ersten Schluck, stand schon die bajuwaren-Band Mummys Darling auf der Bühne und heizten den Laden ordentlich ein. Mir gefiel die Musik sehr, auch wenn neben den sehr geilen Ska-Einlagen viel Oi!-Geschrammel da war. Die Musik hatte etwas und auch texte in bayrisch zu verfassen, zeugt von großem Selbstbewußtsein und Mut. Das die Ansagen dann (im Gegensatz zu den meisten Liedern) auch auf bayrisch gehalten waren, gab der Sache noch mal einen extra Kick. Auch die Art und Weise wie die Jungs und das Mädel die Musik rüberbrachten war angebracht. Man merkte, dass die Band ihren Spaß hatten. Entsprechend sprang der Funke auch aufs Publikum über. Kaum waren die Mummys fertig, wurde zügig umgebaut und die Broilers standen schon auf der Bühne. Ab da an war die Masse nicht mehr zu halten. Sammy und Konsorten hämmerten eine Hymne nach der anderen durch die Boxen und man wurde von der Musik, den Texten und den unschlagbaren Amara-Pathos einfach mitgerissen. Gänsehaut, Hoch und Tiefs der Gefühle und einfach ein geiler Sound machte diesen Auftritt bei allen aus. Nur einige Fans wurde enttäuscht, da die Broilers nicht den Aufforderungen nachgingen, den "Paule-Song" zu spielen. Das Konzert an sich war einfach geil, die Kommunikation mit dem Publikum war passend und es gab sicher keinen, der diesen Abend bereut hat. Für einige Besucher und die Bands gings nach dem Auftritt noch ins Tumult, worauf Sammy immer wieder während des Gigs hingewiesen hat und es wurde noch gesoffen und gefeiert, bis der Mob um knapp 5 Uhr früh rausgeworfen wurde. Nur dumm, daß ich um kurz vor 7 wieder in der U-Bahn stehen mußte, auf den Weg zur Arbeit. Das ist Rock'n'Roll. Ich hoffe stark, daß der nächste Broilers Auftritt in München sehr bald anstehen wird. (sk)

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