ASP, Mantus - 10.11.2012 - Potsdam, Waschhaus

Zurück zur Übersicht | Archiv November 2012 | Archiv 2012

ASP, Mantus - 10.11.2012 - Potsdam, Waschhaus

14.11.2012 - Scheinbar ist es für ASP schon zur Tradition geworden, kaum sind die Tage kürzer, der Stadt Potsdam einen Besuch abzustatten, so war man in den letzten Jahren fast immer zum Kälteeinbruch in Brandenburgs Hauptstadt. Mit diesem Konzert sollte die „GeistErfahrer“-Tour 2012 enden, bevor man sich zunächst für Albumarbeiten ins Studio zurückziehen will. Die Venue war, wie sollte es auch anders sein, abermals das Waschhaus, welches auf den vergangenen 4 Konzertreisen bereits 3-mal als Kulisse für ein tolles Konzert diente.
Und wie gehabt belagerten die ersten Fans schon eine Stunde vor dem Einlass den Eingangsbereich. Als dann pünktlich 19.00 Uhr die Türen aufgingen war die Schlange schon bis zur nächsten (oder übernächsten?) Straßenecke angewachsen. Kaum waren alle drin, verteilte sich die Schlange auch gleich zwischen Merch, Bierstand und Garderobe. Ein gut gefüllter Saal stand bevor.
Dass man sich bei ASP auf eine gut ausgewählte Supportband einstellen kann, haben die letzten Jahre bewiesen. Und auch in diesem Jahr sollte niemand Unbekanntes den Abend eröffnen. Mit Mantus suchte man sich ebenfalls ein paar Düsterrocker, wenngleich die Spezifizierungen bei beiden Bands ein wenig auseinander gehen. Dies fiel auch dem Publikum auf, denn obgleich man mit 10 Songs durch die Bandgeschichte reiste, wollte der Funke nur zu den wenigstens Zuschauern überspringen. An der neuen Sängerin Chiara Amberia wird es wohl nicht gelegen haben, haben sie und Frontmann Martin Schindler doch ihr bestes gegeben. Aber ASP-Fans sind nun mal ein sehr hohes Niveau gewohnt, welches von Mantus nun leider nicht erreicht werden konnte, aber das muss man als Vorgruppe ja auch nicht.
Nach einer kleinen Umbaupause machte sich der Mainact bereit für das letzte Konzert in diesem Jahr. Mit „GeistErfahrer“, dem Titelsong der Tour und der dazugehörigen EP, begann die Show. Energievoll wie immer heizte Herr Spreng von der ersten Minute an dem Publikum ein. Direkt darauf folgte das Intro der 2003er-Platte Weltunter „Welcome“, nachdem das Publikum mehr als bereit für einen großen Abend war. Nach einer kurzen Begrüßung folgten zwei Songs vom aktuellen Langspieler „fremd“ in Form von „Wechselbalg“ und „Eisige Wirklichkeit“, bis mit „Krabat“ einer der absoluten Publikumslieblinge gefeierte wurde.
Sänger ASP war die Freude über den riesigen Applaus anzumerken und mehrmals wurde sich charmant bei den Zuschauern bedankt. Mit „Demon Love“ folgte eines der wenigen alten Stücke der Bandhistorie, nachdem mit „Carpe Noctem“, ebenfalls von der neuen EP, einen sehr neuen Song dargeboten wurde. Die Fans feierten artig mit, auch wenn die wenigsten wirklich textsicher wirkten. Dies lag vermutlich daran, dass die EP bisher nur auf der Tour verkauft wurde. Der Spaß war dem Publikum jedoch anzumerken und ich denke gerade dieser Song hat das Potential sich auf kurz oder lang als echter ASP-Hit durchzusetzen.
Es folgte ein Mix aus neu, noch neuer und ganz alt mit „FremdkörPerson“, „Überhärte“ und „Kokon“, bis man sich auf große Hits besann und „Wer sonst?“, „Und wir tanzten“ und „Werben“ auf das Publikum los ließ. Zwischendurch gab es scheinbar technische Probleme, doch diese wurden ganz professionell mit einer Acapella-Version von „Duett (Minnelied der Incubi)“ überbrückt. Die Potsdamer waren nun kaum noch zu halten und sangen jedes Wort lauthals mit. Damit die Fans sich nicht ganz verausgabten, musste da erst mal eine Ballade her, schließlich war gerade mal etwas mehr als die Hälfte der Show rum. Und so folgte „Unverwandt“, welches viele für eine schnelle Zigarette oder einen Gang an die Bar nutzten.Mit „Denn ich bin dein Meister“ war dann jedoch wieder Jeder in der Halle und tanzte was das Zeug hielt, ob direkt vor der Bühne oder ganz hinten.
Bevor man sich dann in die wohlverdiente Pause zurückzog, sollte noch „Weiche(t)stellung“, ein letzter neuer Song, auf seine Livetauglichkeit getestet werden und auch dieser Versuch glückte. Zurück ging es auf die Bühne mit „Rücken an Rücken“, zu dem wieder eine junge Dame auf die Bühne gebeten wurde um Sänger ASP bei seiner Performance zu unterstützen. Das Publikum fand's super und so dankte die Band mit den langersehnten „Ich will brennen“ und gab, wie die Fans auch, noch einmal alles! Die Band verließ ein letztes Mal kurz die Bühne um mit „Ich bin ein wahrer Satan“ und „Schwarzes Blut“ den Sack zu zumachen und viele glückliche Gesichter in die Potsdamer Nacht zu entlassen.
Wiedermal ein gelungenes ASP-Konzert mit viel Energie und mit 2 Stunden Spielzeit auch immer sein Eintrittsgeld wert. Einziger Wermutstropfen war der fast schon zu routinierte Ablauf des Programms, der wenig Platz für Überraschungen zu ließ. Ich denke jedoch, dass sich dies wieder ändert sobald eine komplette neue Platte das Programm bestimmen wird. Darauf muss man gar nicht lang warten, denn die nächste Clubtour startet bereits im September 2013. Man darf wie immer gespannt sein! (dib)

Mehr zum Thema

News

Konzertberichte

Fotos