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29.12.2011 - Als ich doch relativ kurzfristig ein Plakat entdeckte, auf dem Stand „Skindred – 29.11. – Magnet/Berlin“ wusste ich: ich muss da hin. Wer Skindred-Shows gesehen hat, weiß wovon ich rede. Da ich sie bisher immer nur auf Festivals und demzufolge mit Kurzauftritten bestaunen konnte, war ich nun gespannt was die „Dub War“-Nachfolger aus einer eigenen Headliner-Show so rausholen.
Die beiden Vorgruppen „Deaf Havana“ und „Tenside“ machten da irgendwie nicht den besten Eindruck. Das Publikum blieb bis auf wenige Ausnahmen relativ unbeeindruckt. Das mag wohl daran liegen, dass sie musikalisch doch relativ weit mit dem Mainact auseinander lagen. Aber zum anhören allemal in Ordnung.
Das Blatt sollte sich jedoch sehr schnell wenden, als die Herren um Benji Webbe die Bühne betraten. Bereits bei der Eröffnungsnummer „Stand for Something“ war die Masse kaum noch zu halten. Die Temperatur im ohnehin schon sehr kleinen Magnet-Club stieg ins unermessliche und das Publikum entwickelte sich zu einer einzigen Pogomasse. Guter Auftakt! Für das reine „Zuhör“-Publikum war es da natürlich nicht so einfach einen ruhigen Platz zu finden und auch für mich als Fotografen brachte das ganze einige Probleme mit sich, da nicht nur die Leute in meiner Umgebung, sondern auch ich, das ein oder andere Mal in Schräglage geraten sind.
Weiter ging es mit dem 2007er „Rat Race“ und Band und Publikum packten noch mal einen drauf. Der Sänger sprang auf der Bühne herum, kletterte auf die Boxen und feuerte das Publikum immer wieder an noch mehr abzugehen, was kaum noch möglich war. Nach „Trouble“, „Doom Riff“ und „Selector“, bei denen immer noch kein Stimmungsabriss zu messen war, war es erst mal Zeit eine Sekunde zu verschnaufen und dem Merch-Stand einen Besuch abzustatten. Und was soll ich sagen – selbst da machen die Newporter alles richtig: CDs 10 EUR, Shirts 15 EUR, Zipper 30 EUR, was will man mehr? Da zahlt man bei den meisten deutschen Acts mehr!
Aber schnell wieder zurück zum Konzert, bei dem mit „Set it off / Rude Boy for Life“ inzwischen schon Halbzeit angesagt war, da die Playlist leider nur aus 12 Liedern bestand. Nach einem der Highlights namens „Pressure“ folgte die aktuelle Single „Cut Dem“ vom neuen Album „Union Black“. Eigentlich hat mir diese Platte bis dato nicht so sehr zugesagt wie die ersten 3 Langspieler, was sich auf diesem Gig ändern sollte. Energie pur!
Mit „Destroy“ und „Nobody“ endete nach etwa einer Stunde bereits die reguläre Spielzeit und die Briten ließen sich laut-gröhlend auf die Bühne zurück bitten. Als Belohnung dafür gab es „Cause ah Riot“ und eine Dubstep-Coverversion von The Prodigys „Breathe“. Den großen Abschluss lieferte Warning vom aktuellen Album und die Masse bedankte sich für dieses kurze, jedoch sehr intensive, Konzerterlebnis. Benji Webber tat es ihnen gleich und blieb, länger als seine Bandkollegen, auf der Bühne, klatsche hier und da noch ab und verneigte sich vor dem Publikum.
Ich kann wie gesagt nur jedem empfehlen diese Band live zu begutachten, ob nun auf einem Konzert oder einem Festival. Ich werde auf jeden Fall die nächste Gelegenheit wieder wahrnehmen. (dib)