Broilers, The King Blues - 30.10.2011 - Magdeburg, Factory

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Broilers, The King Blues - 30.10.2011 - Magdeburg, Factory

08.11.2011 - Es gibt bestimmte Events, die kann man sich einfach nicht entgehen lassen. Für die einen sind das bestimmte Sportgroßereignisse, für die anderen, wenn der Papst mal wieder winkend vorbeirollt. Für mich sind das vor allem immer wieder Konzerte großartiger Künstler und deutschlandweit sind da die Broilers ganz vorn dabei. Seit sage und schreibe fast 10 (zehn!) Jahren kenne und verfolge ich diese Band nun schon und habe sie auch schon in der ein oder anderen gemütlichen Location gesehen. Doch spätestens ab der „Vanitas“ sind die Düsseldorfer alles andere als ein Insidertipp und nur innerhalb der Punk- und Oi! Szene den Leuten ein Begriff. Mit „Santa Muerte“ geht diese Entwicklung nun weiter und somit sind viele Stationen, darunter große Hallen, der aktuellen Tour ausverkauft. So auch Magdeburg, wobei die Factory mit knapp 800-1000 Leuten (erwähnte ich schon einmal, dass ich schlecht im schätzen bin?) nicht sooo viel fast.

Nach einem anregenden Interview (demnächst hier!) mit der sympathischen Vorband „The King Blues“ aus London standen die Jungs auch schon auf den Brettern und sollten den bunten Reigen eröffnen. Wie schon auch auf ihrem Album machte die bunt zusammen gewürfelte Truppe, bestehend aus einem Sänger (inkl. Ukulele), zwei Gitarristen, einem Drummer, einer Bassistin und einer Keyboarderin (letzere übrigens echte Blickfänge) ihre Sache wirklich gut und beglückte die Zuschauer mit einer Mischung aus Ska-, Rap-, Punk- und Popelementen. Leider kam allerdings auch eine weitere Gemeinsamkeit mit ihrem aktuellen Output „Punk & Poetry“ zum Tragen und das war die enorm kurze Spielzeit. Gerade mal eine knappe halbe Stunde standen die Londoner auf der Bühne und gegen Ende waren auch schon die ersten Tanzwütigen zu erkennen – und das trotz der doch sehr gewagten Mischung, die aber auf den zweiten Blick absolut Sinn machte.

Nach der obligatorischen Umbaupause sollte nun die Band folgen, auf die alle warteten. Live immer eine Wucht gaben sich die Broilers nach dem – mittlerweile ebenfalls fast schon obligatorischen – „The Kids Are United“ vom Band und einem neuartigen, supergeilen Leinwandintro mit „Zurück zum Beton“ die Ehre und rockten die rappelvolle Factory in Grund in Boden. Ausnahmestimmung vom ersten Akkord an und das sollte sich – so viel sei verraten – auch während des gesamten Konzertes nicht ändern. Die Setlist konzentrierte sich hauptsächlich auf die letzten beiden Alben, von denen vor allem „Singe, seufze und saufe“, „Heute schon gelebt“, „Wie weit wir gehen“, das umstrittene „Vom Scheitern“ und schließlich „Meine Sache“ die absoluten Highlights darstellten. Selten gespielte Klassiker gab es in Form von „Anti, Anti, Anti“ und „Dumm und Glücklich“ ebenso wie die obligatorischen Broilers Hits „Ich bin bei Dir“ oder den Klassiker „In 80 Tagen um die Welt“. Nach einer gut zweistündigen Setlist kamen sie dann – wie gewohnt – mit „Blume“ zum Ende, bei dem sich noch einmal „The King Blues“ die Ehre gaben und mit den Düsseldorfern auf der Bühne und dem Publikum davor den Song abfeierten.

Fazit: ein absolut großartiges Konzert der Düsseldorfer mitsamt einer wirklich sympathischen Vorband für knapp 25 Euro. Was will man mehr? Liebe Broilers, gerne wieder, ihr bereitet mir jedes Mal ein großes Vergnügen. Cheers! (bp)

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